Heute - "aus höherer Warte" - wundere ich mich, dass der Sender so eigentlich gut hörbar funktionierte. Der Telefonkondensator schliesst den Gitterkreis für die HF (da der Grammophon eher eine Drosselwirkung hatte), das ist klar. Die NF wirkte zwischen Heizung (Kathode) und Gitter und veränderte dadurch die Röhrensteilheit, was u. a. eine Amplitudenmodulation ergab. Aber im NF-Zweig war der Gitterkondensator mit nur etwa 250 pF, was für die NF etwas wenig war.
Leider bin ich nicht mehr im Besitz der Geräteschaft, sonst würde ich mal den Gitterableitwiderstand (der "rettende Bleistiftstrich") parallel zum Gitterkondensator legen, was beim Audion eigentlich "Standard" und elektrisch etwas besser war, aber beim Radiomann wohl aus didaktischen Gründen eben anders gemacht wurde. So würde die NF-Spannung (auch) über diesen Widerstand auf das Gitter gelangen und vielleicht einen volleren und lauteren Klang ergeben.
Es wäre interessant von jemandem, der die Gelegenheit und Zeit hat, über ein entsprechendes Resultat zu hören. Es geht um den im Folgenden abgebildeten Versuch:
