Zur genaueren Bestimmung stelle ich mal meinen Optikkasten hier zunächst mit Bildern ein:
Nach einem Inhaltsverzeichnis aus dem Jahre 1938, welches mir Georg freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, ist der Kasten bis auf 2 fehlende Spiegel vollständig. Darüber hinaus sind aber noch weitere, nicht aufgeführte Teile vorhanden, wie z.B diese.
Ich vermute, dass der Kasten aus den 50-iger Jahren stammt.
Nach ein wenig Recherchieren in alten ebay- Auktionen komme ich zu dem Schluss, dass der Kasten aus dem Jahre 1951 stammen könnte. Der Inhalt meines Kastens stimmt nämlich vollkommen mit dem Inhaltsverzeichnis der damaligen Auflage überein:
Inhalt des Kastens von 1951
1 Grundbrett 16x8x2cm 2 Ständerstab 3a Langer Rohrteil 3b Halblanger Rohrteil 3c Zwei kurze Rohrteile 4 Lampe mit Punktlichtbirne 4 Volt 5 Kleine Drehrolle 30mm Ø 6 Zwei Treibrollen 38mm Ø 7 Kreisscheibe 20cm Ø 8 Brechungsplatte 40x40x8mm Glas neue Form? 9 Plattenhalter neue Bezeichnung 10 Rotglas 38x38mm 11 Glasdreieck 40x40x8mm neu hinzu 12 Flintglasprisma neu hinzu 13 Filmbild (Hunde) auf Zellofan 14 Zwei geschlitzte Nägel 15 Zwei Steckstifte 6cm 16 Nipkowscheibe 16cm Ø 17 Rohrfassung mit Spannring 18 Mittelstrahlblende 19 Seitenstrahlblende 20a Zwei Dreistrahlblenden 20b Skalenblatt 37x37mm 21 Kleine runde Blende 22 Große runde Blende 23 Quadratische Blende 24 Weißer Auffangschirm 25 Leuchtschirm 26 Zwei Sammellinsen 38mm Ø 27 Mikroskoplinse 22mm Ø 28 Zerstreuungslinse 38mm Ø 29 Objektivlinse flach 38mm Ø 30 Hohlspiegel 37mm Ø 31a Zwei Spiegel 37x37mm 31b Spiegel 12x12mm vorher 24x24mm 32 Zwei Glasplatten 37x37mm 33 Mattglas 37x37mm 34 Glas-Diapositiv 37x37mm 35 Grünglas 37x20mm 36 Zwei Blendenhalter gewinkelt 37 drei Linsenhalter rund 38 Einlegeklötzchen70x40x20mm 39 Aluminiumplatte mit Kreiseinteilung neu hinzu 40 Sechs Farbpapiere 53mm Ø mit 1 kleinen Kartonscheibe 41a Drei breite lange Gummibänder 41b Ein breites kurzes Gummiband 41c Zwei schmale Gummibänder 42 Nutenkästchen 43 Verbindungsschraube mit Mutter neue Bezeichnung 44 Bromsilberpapier 40x40mm 45 Entwickler im Glas 46 Fixiersalz im Glas 47 Zitronensaures Eisen 48 Rotes Blutlaugensalz 49 Fotokästchen mit Deckel neue Nr., vorher 11 und 12 50 Ausschneidetafel vorher Nr. 49 Anleitungsbuch
Die Anmerkungen in roter Schrift zeigen den Unterschied zum Verzeichnis von 1938 auf!
dem Kasten liegt auch eine Rasterfolie? bei, welche ich nicht zuordnen kann.
Format: 37x37mm, feine gerade Linien auf möglicherweise Transparentpapier oder Transparentfolie. Auf dem Foto erscheinen die Linien leider verzerrt. Was könnte das sein?
Hallo Horst, ist da ein Punkt-Muster drauf oder Linien? Ich kann eigentlich nichts erkennen. Ist das evtl ein Beugungsgitter? So undurchsichtig wie das Ding ist, soll man das evtl vom Papier abziehen oder es wird in Reflektion benutzt? Hast du ein Auflicht-Mikroskop? Das bräuchte gar nicht besonders zu vergrößern. 50 x wäre ausreichend. Selbst ein Fadenzähler wäre schon ganz gut. Gruß Georg
also, wie gesagt, das sind viele feine und gerade Linien, aufgedruckt auf Transparentpapier. Das habe ich jetzt auch mit Hilfe eines Monokels noch einmal bestätigt gesehen.
Das Teil hat sehr wahrscheinlich etwas mit Polarisation, Interferenz, Beugung zu tun, wie es im Anhang der Anleitung von 1923 anklingt.
Mich wundert jedoch, dass es nicht in obiger Liste auftaucht. Oder ich habe etwas anderes falsch zugeordnet.
Gruß, Horst
P.S. Das Teil ist auch in meinem 3. Bild oben in der Mitte zu sehen!
Hallo Horst, sieht so aus, als habe es auch genau das quadratische Format (37 x 37) wie die Glasplatten und Spiegel, oder? Das passt sozusagen zum Kasten. So ein Streifenbild könnte man noch zum Beurteilen von Bildfehlern und Abbildungeschärfe brauchen. Ich hab nochmal mein Handbuch durchgesehen, nix... Gruß Georg
das passt genau, war auch zwischen den Glasplatten "versteckt".
Aber schau mal in das 1932-er Handbuch vom MPI, letzte Seiten. Dort wird zwar nicht mit dieser Strichfolie gearbeitet, sondern noch mit berußten Glasplatten, Objekträgerstößen usw.
Hallo Horst, dort geht es um polarisiertes Licht durch Reflektion an Glasplatten. Der Ruß auf der Rückseite soll verhindern daß man lästige Doppelbilder bekommt. (Reflektion an Vorder- und Hinterseite) Ich werde aber das Büchlein vom MPI mal durchblättern. Gruß Georg
Horst, für ein Transmissionsgitter ist es zu opak, für ein Reflektionsgitter zu matt. Und um richtige Beugungserscheinungen zu zeigen auch eigentlich nicht fein genug. Das muß was Anderes sein. Gruß Georg
@Komonaut: Was soll der Pointer bringen? Ein Gitter ist mit weißen Licht am besten zu beurteilen.
Dann ist es kein Gitter, sonst würde man links und rechts vom durchgehenden Strahl (Beugung 0. Ordnung) die abgebeugten Strahlen sehen (Beugung n-ter Ornung). Durch Interferenz kommen sehr scharfe Maxima zustande. Das funktioniert mit einem Laserstrahl sehr gut (ausreichende Kohärenzlänge).
Aber warum denn? Das ist bis jetzt der beste Vorschlag. Zwischen gut ebenen Glasflächen (Spiegel, Menzelgläser) hat man oft Papier zwischengelegt, heute auch bei Fensterglas, da es fast nur noch Floatglas gibt. Das Papier soll die Glaskorrosion verhindern. Georg
wir werden definitiv erst wissen, um was es sich hier handelt, wenn wir Einblick nehmen können in das zugehörige Handbuch. Und dabei dürfte es sich um Teil 2 der Reihe "Lehrbuch der Physik" aus dem Jahre 1951 handeln.
Gruß, Horst
P.S. Für eine bloße Zwischenlage ist das Papier (oder die Folie?) zu "edel"!
ich habe das handbuch von 1951 im orginal teil 2 optik sowie den baukasten neu unbespielt wenn du sonst etwas wissen willst bin ich gerne bereit dir das mitzuteilen gruss golfi
herzlich willkommen in unserer Runde hier! Dann "falle ich gleich mal mit der Tür´ins Haus" und frage dich nach dieser ominösen Gitterfolie. Ist dieses Teil auch in deinem Kasten vorhanden, und wenn ja, wozu dient es?
ja ich habe gelesen das es sich um eine folie zur darstellung einer skala für das spektroskop handelt . bei mir ist sie mit nr:20b skalenblatt 37x37 mm bezeichnet und dient zum einblenden einer skala beim spektroskop. gruss aus der schweiz golfi
Hallo golfi, sei gegrüßt! Und auch meinen Dank, denn diese offene Frage raubte mir seit über einem Jahr den Schlaf :=) Im Ernst, willkommen und ich bin schon gespannt auf Bilder deines Kastens! Grüße Georg
das Teil Nr. 20b ist tatsächlich schon in meiner Liste oben mit der Bezeichnung "Skalenblatt" enthalten. Aber wir wussten bisher damit nichts anzufangen. Kannst du uns dessen Verwendung bitte mal genauer darstellen?
ich sende hier ein paar bilder aus dem anleitungsbuch und von meinen versuchs kasten den ich zu meinen 17 geburtstag von meine vater zum lernen fürs abitur bekommen habe gruss golfi
unter solchen Voraussetzungen, mit KOSMOS- Baukasten ausgestattet, hast du dein Abitur damals bestimmt mit Auszeichnung bestanden!
Vielen Dank für das Einstellen deiner Fotos hier. Damit kommen wir sicherlich ein ganzes Stück weiter. Als erstes werde ich jetzt mal versuchen, den Spektralapparat nach dieser Anleitung aufzubauen.
Also, ich habe jetzt mal den ersten Teil des Experiments, das zum Spektralapparat führen soll nach der Beschreibung aufgebaut:
Leider sehe ich trotz mannigfaltiger Variationen auf der Mattscheibe nur einen einfarbigen etwa 5mm breiten Lichtschein. Obwohl nach der Anleitung doch ein "Farbenband erscheinen soll, das die ganze Breite der Mattscheibe ausfüllt."
Um das richtig zu machen, muss man sehr wahrscheinlich auch die vorhergehende/n Seite/n gelesen haben.
das Prisma habe ich schon in alle Positionen ringsum gedreht, nichts. Vielleicht ist ja der Lichtstrahl der auf das Prisma auftreffen soll, schon nicht in Ordnung. Deshalb meine ich ja, dass das auf den vorhergehenden Seiten des Handbuches schon genauer beschrieben sein müsste.
hallo horst du musst das prisma so in den spalt drehen das du ein spektrun siehst d.h. vor den spalt das prisma das ohne die versuchs anordnung anschauen dann must ein spektrun sehen können bei mir klappt das einwandfrei gruss golfi
Hallo Horst, das Bild der Anleitung stellt zwei Varianten dar: - Projektion auf Skalenblatt, in dem Fall muß das Spektrum wohl von vorn beobachtet werden. Ob das mit der Kerzenbeleuchtung und 0,1 mm Spalt geht? - Beobachtung durch Fernrohr (33 cm Objektiv und 8 cm Okular), dann ist aber das Skalenblatt zu entfernen, denke ich. Es ist einfach zu opak. Ein feines Linienraster auf Folie ausgedruckt könnte funktionieren. Gruß Georg
Hallo Horst, ich gehe mal davon aus, ein größerer Winkel zwischen den beiden Teilen nicht möglich ist. Ist das evtl ein Prisma deutlich höherem Brechungsindex? (Flintglas statt Kron?) In dem Fall könntest du versuchen, mit einem neuen Karton, der größere Winkel erlaut, zu arbeiten. Gruß Georg PS kommst du irgenwie an ein Abbe-Refraktometer? Alternativ könnte man das Prisma wiegen und das Volumen berechnen. Die Dichte von Flintglas wird mit 3,5 bis 4,8 angegeben. Kronglas liegt unter 3,0
nach der Stückliste ist in dem Kasten erstmal das große Glasdreieck Nr.11 enthalten.
Zusätzlich beigelegt und für den vorliegenden Versuch zu verwenden ist das kleine, besonders sorgfältig verpackte Prisma Nr. 12 aus Flintglas. Nun will ich doch stark annehmen, dass mein Versuchsaufbau auch damit nach der Beschreibung funktionieren muss.
Bin gerade dabei, die wackligen Versuchsaufbauten, auch mit der großen Winkelscheibe, etwas zu optimieren, um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten.
Hallo Horst, aud S 78 rechts oben ist eine Draufsicht auf den Versuch. Der Mittelpunkt des Prismas (= Mittelpunkt des Habkreises des Kartons) muß genau auf der Kante der Teleskoprinne zu stehen kommen. Ist das bei deinem Aufbau der Fall? Im letzten Bild jedenfalls nicht. Gruß Georg
Hallo Horst, du hat diese 50 Grad vermutlich nicht in deinem Aufbau! Siehe meinen letzten Post . Womit hast du die 50 ° gemessen? Das sieht richtig gut aus. Gruß Georg
Hallo Horst, jetzt hab ich das noch mal genauer gelesen, mit Hilfe dieser grünen Lasche muß der Winkel eigentlich zwangsläufig stimmen. Noch etwas (was aber soo viel nicht ausmachen sollte), der Ablenkwinkel eines Prismas hat ein Minimum bei symmetrischer Anordnung. Ansonsten bin ich jetzt ratlos : :=( Leg doch mal die grüne Lasche auf den großen Teilkreis, um ihn zu überprüfen. Grüße Georg
endlich ist das Farbspektrum jetzt in der Mitte des Beobachtungsrohres angekommen:
Was habe ich verändert? - Die grüne Verbindungslasche musste ich am Gelenk ein ganzes Stück weiter ausschneiden als vorgezeichnet, damit man das Beobachtungsrohr bis zu den 50 Grad verdrehen kann. - Für das Strahlrohr habe ich ein neues Grundbrett angefertigt mit Montagemöglichkeit für die Lampe. Damit ist das jetzt eine feste Einheit und verschiebt sich nicht dauernd.
musste ich am Gelenk ein ganzes Stück weiter ausschneiden als vorgezeichnet
ist eigentlich etwas blamabel (für Kosmos). Da ist möglicherweise zwischen Konzeption (mit Zeichnung der Lasche) und dem Einkauf des Prismas irgendwas passiert. Wenigstens hätte man da eine Art Berichtigungsblatt mit einem Hinweis beilegen müssen. Gruß Georg PS Auf dem Bogen gibt es zwei vorgezeichnete "Laschen". Kennst du einen Grund dafür?
aber ja, diese 2. Lasche ist für das zweite "Rohr" rechts oben, S.81, vorgesehen. Mit dem soll doch unsere rätselhafte "Gitterfolie" als Skala in das System eingespiegelt werden. Also es gibt noch viel zu tun, um das Spektroskop ganz fertigzustellen. Aber vorher gilt es noch, in das Beobachtungsrohr das astronomische Fernrohr einzubauen und vor allen Dingen auch richtig einzustellen.