Hallo zusammen,
hier der Elektromann aus der 36. Auflage. Die Jahreszahl 1974 ist nur geschätzt. Von 1930 bis 1979 ist mit einer mehrjährigen kriegsbedingten Unterbrechung der Elektromann in 42 Auflagen erschienen, so dass es etwa jährlich eine gegeben haben muss: Wenn 1966 die 27. Auflage herauskam und 1979 die 42., würde für die 36. Auflage das Jahr 1974 gut passen. Etwa da bekam ich auch meinen ersten Kosmos-Kasten, eben diesen Elektromann.
Daher habe ich diesen, den ich vor zwei Jahren erwarb, im Unterschied zu damals sehr pfleglich behandelt. Damals war nach nur einem Jahr die Hälfte der Teile verloren oder kaputt
Zusatz: Nun konnte ermittelt werden, dass diese Auflage im Jahr 1973 erschienen ist. Der Titel wurde entsprechend geändert.
Hier also der Deckel:
Da hat es also eine optische Umgestaltung seit 1966 gegeben.
Und hier das Anleitungsbuch:
Äußerlich ist es identisch mit dem von 1966.
Sehr überrascht war ich beim Vergleich mit den hier gezeigten Seiten des 1966er Buches: Da ist alles bis auf Punkt und Komma das Gleiche! Die optische Modernisierung hat also an den Experimenten und ihrer didaktischen Aufbereitung nichts geändert.
Nur die Teileliste mit der Skizze wurde der neuen Geometrie des Kastens angepasst:
Und hier der Höhepunkt - der Inhalt:
Der Kasten wie ich ihn bekam war nicht vollständig, aber vom Material her bestens erhalten. Der rote Kasteneinsatz, vermutlich aus Polystyrol, der bei mechanischer Beanspruchung leicht Risse bekommt, war völlig intakt, auch die Klarsichthülle aus Kunststoff, die über das Ganze gelegt wird und den Fächern im Kasten angepasst ist, so dass in verschlossenem Zustand nichts durcheinander fliegen kann, ist sauber und perfekt erhalten.
Das Anleitungsbuch enthielt noch den vollständigen Ausschneidebogen. Wer einen braucht - ich habe einen hoch aufgelösten Scan.
Messingteile waren teilweise leicht korrodiert, teils durch Benutzung beschädigt, teils noch sauber, aber nicht mehr alle da. Magnet und Eisenkern fehlten. Um den Kasten zu ergänzen, kaufte ich einen zweiten, der zu meinem einigermaßen komplementär war und auch den Bestellschein, die Kosmos-Postkarte und unbenutztes Verbrauchsmaterial enthielt. Die Reste habe ich dann getauscht gegen noch fehlende Teile und den Magneten und Eisenkern dazugekauft.
Insgesamt war ein Jahr später alles da.
Jetzt ist der Kasten mit allen Originalteilen und unbenutztem Verbrauchsmaterial vollständig Sogar die roten Verbindungskabel sind noch mit dem originalen Kosmos-Klebeband zusammengebunden. Nicht einmal die abgetrennten aber noch auf den Kabeln sitzenden Endstücke der Isolierung fehlen.
Die Anzahl der Schrauben und Muttern stimmt auch. Leider ist die Folientüte, die sie enthält, aufgerissen - aber immer noch da.
Nur der Magnet war so gut wie unbrauchbar. Er hielt nicht mal das Gewicht des Eisenkerns. Daher habe ich auf seine beiden Enden jeweils ein Stück extrem starken Samarium-Kobalt-Magneten gepackt. Nach ein paar Tagen hatte er wieder beachtliche Kraft. Diese Behandlung wird fortgesetzt bis er zum Einsatz kommt.
Mit dem Museumsstück mache ich keine Versuche, die Material verbrauchen. Auch wenn ich den damals so frustrierenden Motor realisiere, soll dieser Kasten vollständig bleiben. Ich habe also einen weiteren mit nicht so guter Qualität aber allen notwendigen Teilen günstig erstanden und arbeite damit.
Er ist noch auf dem Postweg. So etwa um Weihnachten herum wird dann der Motor fertig sein - wenn er denn diesmal gelingt.
Walther