Badezimmer unter Hochspannung

Hallo Liste,
ich berichte im folgenden langen Text über vier Stunden Hochspannungsexperimente mit Funkenstrecke, Styroporflocken, Leuchtstoffröhre und Kerzenflamme. Mich fasziniert erkennbar dieses Thema, nicht nur weil es "spannend" ist, sondern auch, wie jenseits fest vorgegebener Wege mit etwas Kreativität Neues entdeckt werden kann. Das liebe ich.
Für diejenigen unter Euch, die sich noch nicht entschieden haben, ob sie alles oder nichts durchlesen wollen, die Übersicht der Kapitel:
Styropor-Kügelchen im Kondensator
Funkenstrecke mit Spitzen (Lichtbogen (Durchschlag u. Koronaentladung)
Glühlampe, Leuchtstoffröhre und Hochspannungsableiter zwischen den Spitzen der Funkenstrecke
Styropor-Kügelchen und -Flocken zwischen beiden Kugelkondensatoren
Kerzenflamme unter Hochspannung
Die subj-Zeile ergibt sich aus dem Badezimmer als Experimentierraum, nicht nur weil hier noch am meisten Platz ist, sondern auch, weil sich hier nur zwei elektronische Gerätschaften befinden (DCF77-Uhr, Thermometer/Hygrometer und Waschmaschine). Die haben alle bisher überlebt.
Als Hochspannungsgenerator nutze ich eine älters PHYWE Netztgerät (2 bis 18 kV, mit Thyratron zur Erzeugung der Wechselspannung und einer Hochvakuum-Hochspannungs-Gleichrichterröhre. Alles in allem deutlich historisch.
Netzgerät und Kugelkondensatoren stammen von ebay her, vieles konnte selbstgebaut werden, das nächste Projekt ist ein Plattenkondensator (aus Cu-kaschierte Platinen, Tragegestell aus PVC-Profilen) und eine Leydener Flasche (aus Müsli-Becher der Bäckerei, dazu selbstklebende Alu-Folie als schmales Band und auch breiter Rolle). Da kommt wieder ziemlich viel zusammen. Zusammen ist das alles andere als einseitig.
Und die Nähe zum Wasser stört nicht, zwischendurch (nach dem Duschen und während der Versuche) wird gelüftet, wegen H2O, O3 und Stickoxiden. Auch wenn man sich mit den 18-kV-Netzgerät nicht umbringen kann, so mag ich dennoch weder ein Elektrisiergerät (Trix-Metallbaukasten als 8jähriger), noch den Geschmack einer Flachbatterie an der Zunge noch Höher-kV-haltiges. Aber beim Autofahren muss man ja auch seinen Grips zusammen halten.
Wer Erfahrung mit Dosimetern hat, könnte mich bitte mal privat hier kontaktieren. Ich will keine Erzeugen, nur wissen, mit welcher Dosis die bei 18 kV entstehen.
Wer keine Lust hat, weiter zu lesen, dem wünsche ich bereits jetzt eine gute Nacht.
Gruß
Hans-Günter
(Hochspannung, Hochspannungsversuche, Versuche, Experimente, Elektrostatik)
10.10.2013
Hochspannungsversuche (III)
Dies ist wohl die dritte Nacht, deren Ergebnisse ich Tage später "vom Zettel" erfasse.
08.10.2013
Styropor-Kügelchen im Kondensator
18-kV-Netzteil, zwischen den beiden Kugelkondensatoren hängt ein 2-Gigaohm-Widerstand. In mein kleines, schmales "Aquarium" (in dem ich einmal Kristalle gezüchtet hatte, Material transparenter Kunststoff, vermutlich Plexiglas) habe ich an beiden Schmalseiten zwei Aluplatten eingesetzt und mit Krokodilklemmen kontaktiert und gleichzeiti an die Schmalseitenwände fixiert. Im Volumenen befinden sich viele Styropor-kügelchen aus zerbröselter Styroporplatte (die "teuflischen" Styroporkügelchen hatte ich vor Jahren entsorgt).
Beim Anlegen von 18 kV (Ende der Pfeilmarkieren am Drehknopf, nicht am Anschlag, dahin traue ich mich nicht mehr, als dort kräftige Überschläge mit langen Funken im Innern des Netzteils auftraten, wenn Lichtbogen aussen bzw. Koronaentladung ja, aber nicht wenn nur die Kugelkondensatoren an Plus bzw. Minus angeschlossen sind) ...
... tut sich nicht viel: einige nahe Kügelchen heben zwar ab und fliegen zur nahen Platte, bleiben dort aber kleben.
Ich reduziere den Plattenabstand auf ca. 1 cm Abstand. Die "innere" steht jetzt etwas wackelig im "Aqaurium" nicht fixiert. An einem Styroporkügelchen beobachte ich, wie es von der linken Platte (+) zur rechten (Erde, -) fliegt und nach mehr als einer Minute sich wieder zum Ursprungsort zurück bewegt. Keine Spur von hin- und herfliegenden Wolken aus Styroporkügelchen. Das war also immer noch nichts.
Auf einmal zeigen sich gelegentliche Funken innen auf der Wand des "Aquariums", wo sich die nicht genau parallelen Platten am nächsten kommen. Die Funken laufen auf der Oberfläche der Styroporkügelchen entlang und offenbar auch entlang der Seitenwand des "Aquariums". Dann ereignet sich ein langer Funke, der an den scharfen Plattenecken entspringt, das "Aquariums" verlässt und sich im Bogen zur Gegenseite spannt. Das dürfte der dortige Feldlinienverlauf sein, der an den Außenseiten eines Kondensators sich in dessen Außenbereich hineinbiegt.
Bei jedem Überschlag weicht die nicht-fixierte Platte zurück, und der Ausschlag des angeschlossene Elektrometers geht zurück. Nach dem Verlöschen des Funkens bewegt sich der Zeiger vom Elektrometers wieder nach oben und die nicht-fixierte Platte bewegt sich wieder deutlich sichtbar auf die fixierte Gegenplatte zu. Nicht nur der Funke (Überschlag, Lichtbogen) ist zu hören, auch diese mechanische Plattenbewegen, die sich ja gegenseitig stark anziehen, wenn 18 kV anliegen.
Bis zu 15 mm sind die hellen Funken lang, viel weiter als zwischen den Spitzen einer Funkenstrecke zu erreichen wären. Und es werden immer mehr. Imho müssen hier thermische Effekte auf der Innenseite des "Aquariums" eine Rolle spielen. Dieser Entladungstyp, entlang von Oberflächen, nicht zwischen ihnen bzw. über sie hinweg, ist aus der Experimentalphysik bekannt ["Gleitentladung" ?]. Schön, das jetzt so deutlich im eigenen Experiment zu beobachten, zusammen mit der Anziehungskraft der geladenen Platten. Das hatte ich nicht erwartet.
Mir ist das langsam nicht mehr ganz geheuer, und ich breche ab. An der Innenseite vom "Aquarium" ist aber keine Veränderung zu sehen (weder Schwärzung noch Aufschmelzungen usw.)
l Ein freistehender Luft-Kondensator (ohne störende, umgebende Kunststoffwände) wäre viel besser geeignet, mit waagerechten Platten, dazwischen die Styroporkügelchen, und wieder ein Elektrometer angeschlossen. Wenn sich ein durchsichtiges Behältnis darüber setzten ließe, wären vielleicht auch Versuche mit Styroporkügelchen oder sogar mit Eisenfeilspänen möglich, wobei letzteres in einer kleinen Schweinerei ausarten dürfte. Ein Gerüst aus Kunsstoffprofilen, mehreren in verschiedenen Abständen, dann brauche ich keine Löcher in den Cu-kaschierten Platinen nieder zu bringen, die als Kondensator-platten vorgesehen sind.
l Dann könnte ich auch mit einer Styroporplatte und anderen plattenförmigen Materialen Versuche zur relativen Dielektrizitätszahl und der elektrostatischen Kraft machen, welche versucht, das Dielektrikum in den Zwischenraum des Plattenkondensators hinein zu ziehen. Ein neues kleines Bastelprojekt. Senkrecht gestellt ließe sich auch ein Kraftmesser zum Messen dieser Kraft einsetzen.
l Kraftmesser auf ebay suchen
Funkenstrecke mit Spitzen (Lichtbogen (Durchschlag) u. Koronaentladung)
Ich wiederhole diesen Versuch mit den beiden Spitzenelektroden, die inzwischen auf Rahmen aus Kunststoffprofilen mit Handgriff montiert sind und sich so äußerst präzise bewegen und ausrichten lassen. Im Dunkeln (nur die Betriebsanzeige des HV-Netzteils erhellt die Szene) kann ich bei Koronaentladung die Spitzen vorsichtig bis auf fast 20 mm auseinander schieben, bis ich nichts mehr höre, nur noch an den Spitzen der Funkenstrecke sind schwächste Entladungen zu sehen.
Schiebe ich jetzt beide Spitzen wieder etwas zusammen, tritt leises Sirren auf, und von beiden Elektroden wächst ein hauchfeiner schwacher blauer Entladungsfaden heraus auf die Gegenspitze zu. Der Teilfaden an der Anode (Pluspol) ist dabei bedeutend länger als der aus der Kathode (Minuspol) heraus wachsende Teilfaden. Schließlich berühren sich beide Teilfänden und werden zu einem einzigen, durchgängigen Entladundsfaden.
Erst bei einer Schlagweite von ca. 5 mm kommt es dann ohne Übergang zum bekannten hellen, durchgängigen Lichtbogen, mit dessen Erscheinen auch auch das laute Geräusch des permanten Durchschlags einstellt.
Glühlampe, Leuchtstoffröhre und Hochspannungsableiter zwischen den Spitzen der Funkenstrecke
Bislange hatte ich nur eine kugelige Glühbirne und eine Bienenkorb-Glimmlampe zwischen den Spitzen der Funkenstrecke gesetzt. Heute setze ich dies fort mit einer schmalen Kerzen-Glühbirne. Wie bei der kugeligen Glühbirne zeigt sich kein Effekt.
Aber die kleine Leuchtstoffröhre (l = 20 cm, Dm. = 12 mm, "6 Watt") ist ein Gedicht. An den Ein- und Ausstrittsstellen zeigen sich auf der Innenseite weißblaue helle Leuchtflecke und auch kurze gezackte Blitze, mich erinnert das an eine "Plasmakugel".
Beim Berühren des Glasmantels mit den Spitzen und auch bei großer Entfernung der Spitzen zum Glasrohr sind keine Lichtflecken zu sehen, sondern nur diffus verteiltes Licht im Volumen des Rohrs erhellt die Szenerie.
Währen all dieser Veränderungen ist - auch ohne Berührung mit den Spitzen der Funkenstrecke - ein lautes Surren zu hören.
Ich halte die Leuchtstoffröhre in den Zwischenraum der beiden Kugelkondensatoren: dieselben Effekte wir in der Funkenstrecke, nur heller und lauter. Jetzt geht auch der Ausschlag des Elektrometers etwas zurück.
In der Bastelkiste befindet sich noch ein gasgefüllter Überspannungsableiter, mit massiven Spuren erfolgreicher Tätigkeit: beide Elektroden sind Teile von Kugeln, die sich wie zwei Kugelkondensatoren gegenüber stehen. Die abschattungsfreie Zone auf dem Glasmantel ist deutlich geschwärzt, wie die Bienenkorblampe bei mir im Dauereinsatz, offenbar Materialabtrag, der sich hier auf der Innenseiten abgesetzt hat.
Bereits unterhalb von 2 kV stellte sich eine schwache Glimmentladung an beiden Elektroden ein. Die Spannung wird höher gestellt. Trotz 2 Gigaohm in der Zuleitung bleibt das Elektrometer in Ruhestellung, es baut sich also keine Spannung auf, die Glimmentladung schließt verlässlich kurz und übt so ihre Schutzwirkung aus. Bei steigener Spannung nimmt die Intensität der roten Leuchterscheinung (Neon ?) zu, das Glimmlicht überzieht die gesamten Flächen der Kugelförmigen Elektroden, aber selbst bei 18 kV wird verlässlich kurzgeschlossen, ohne Ausschlag am Elektrometer.
Styropor-Kügelchen und -Flocken zwischen beiden Kugelkondensatoren
Zuerst häufe ich die Flöckchen auf dem flachen Kurzschlussbügel auf und führe diesen zwischen die beiden Kugelkondensatoren. Ich lasse so ziemlich alles aus Styropor in die Engstelle zwischen den Kugeln fallen, was dort hinein passt. Die Versuche bieten vielfältige Möglichkeiten und ihre Ergebnisse. Die kleineren Kügelchen kleben an der Oberfläche der Kugeln. Oder sie fallen von oben kommend nur leicht abgelenkt hindurch, sie sind zu schnell. Die großen Flocken "verkanten" sich zwischen beiden Kugeln und bleiben dort.
Es stellt sich heraus, dass mittelgroße Flocken am besten für spektakuläre Effekte sind: mit einem Plastiklineal werden die Flocken passend verschoben, bis sie zu zittern beginnen. Selbst wenn sie sich nicht erkennbar bewegen, ist dennoch ein entsprechendes Geräusch laut zu hören. Die Entfernung wird nun vorsichtig vergrößert: Und jetzt schwebt die Flocke im Zwischenraum mit Abstand zu beiden Seiten. Sie bewegt sich so schnell, dass sie unscharf erscheint. So schnell und mit so hoher Amplitude pendelt und vibriert sie zwischen den Elektroden (Kugelkondensatoren) hin und her. Einer der schönsten Versuche bisher.
Bei großen Flocken geht das auch. Ich empfehle diese sogar, da aufgrund der Größe der Flocke deren Pendelbewegung so langsam erfolgt, dass sie sich gut verfolgen lässt. Denn über kurz oder lang fallen sie aufgrund des höheren Gewichts aus der Engstelle heraus und entziehen sich der Fortsetzung des Versuchs. Einmal gelang, eine solche Flocke eine Minute lang mit ca. 5 Hz pendeln zu lassen.
Kerzenflamme unter Hochspannung
Das war der Höhepunkt meiner letzten "Hochspannungsnacht", die vorletzte Nacht stattfand und vier Stunden dauerte. Wie kam ich auf die Kerzenflamme? In einem Buch der Elektrostatik oder Experimentalphysik hatte ich gelesen, dass sich ein geladener Kondensator entlädt, wenn sich eine Flamme zwischen den Elektroden befindet. Diese ionisiert die ansonsten isolierende Luft, und damit fließt Strom, das "Ende der Elektrostatik". Da ich eine Abneigung gegen verrusste Oberflächen von ansonsten blitzblank polierten Kugelkonendsatoren habe, kam ich auf den umgekehrten Gedanken: nicht entladen, sondern aufladen, aufladen durch eine Kerzenflamme hindurch. Dies war die Grundlage eines Versuchs, der nun geschildert wird. Auch hier gab es sehr viele Varianten, ich fasse grob zusammen.
Ich stelle ein brennendes Teelicht unter die Anodenspitze einer Funkenstrecke. Die Entfernung wird vergrößert, der Lichtbogen geht in eine Koronaentladung über, die ich schließlich nur noch mit dem Gehör verfolgen kann. Selbst mit einer Entferung zur Kathodenspitze von 16 cm, höre ich immer noch das sirrende, brozzelnde Geräusch der Koronaentladung.
Ich schließe den Blechnapf des brennenden Teelichts ans Elektrometer an, kann aber [zunächst] keine Aufladung feststellen. Vielleiht isoliert das noch feste Kerzenwachs?
Wenn die Koronaentladung an der Anode sirrt, zeigt sich die sonst spiegelglatte flüssige Wachsoberfläche unruhig. Seltsam. Und die Kerzenflamme reckt sich dabei in die Höhe und pulsiert. Als ich wieder aufs Elektrometer schaue, befindet sich dessen Zeiger auf dem 2. Strich (ca. 6 kV).
Führe ich die Spitze der Kathode an den Blechnapf des Teelichts heran, beginnt die Kerzenflamme sehr stark an zu flackern und wird wie beu einem starken Windzug mit breiter Flamme in Richtung Kathode "geblasen". Geht bei Annäherung der Kathode an die Anode die Koronaentladung in einen Lichtbogen über, und die Anzeige des Elektrometers geht zurück. Die Flamme zuckt im Takte der Überschläge vom Blechnapf zur Kathode. Damit ist klar, dass die positiven Ladungen bis zum Napf gelangen.
Halte ich die Kathode direkt an den Blechnapf, scheint die nicht mehr zuckende Flamme im Kreis um ihrend Docht herum zulaufen. Und das Elektrometer lädt sich wieder bis auf ca. 6 kV auf.
Wird die Kathodenspitze derAnodenspitze angenähert, zeigt sich kein blauer Lichtbogen, sondern die Koronaentladung wird sehr laut. Nur bei exakter Ausrichtung Spitze auf Spitze wird ein Überschlag sichtbar. Erstaunlich, dass selbst bei Annäherung beider Spitzen auf 1 mm fast nie ein Lichtbogen sichtbar wird. Ich vermute, dass dies nicht die Folge einer Überstrahlung durch die helle Zone der Flamme ist.
Halte ich die Kathodenspitze in die Flamme, strahlt eine feine und kurze, aber helle Stichflamme fast geradlinig zur Spitze der Kathode. Vielleicht werden die Atome und Ionen der Kerzenflamme durch Kationen von der Anode aus mitgerissen. Zusätzlich dürfte aber auch die Leitfähigkeit der Flamme bei diesem Effekt mitwirken.
Ähnlich den Verhältnissen im Faraday-Becher dürften über die Flamme in den Napf gelangenen Ladungen sofort auf dessen Aussenseite fließen.
Tauche ich die Kathode ins flüssige Wachs (Wachs inzwischen fast vollständig geschmolzen), zeigen sich kein Funken.
Koronaentladung zwischen den Spitzen erfolgt über die Flamme hinweg auf eine Entfernung von bis zu 30 mm. Ich stelle nun das brennende Teelicht einige cm weit weg, der Ausschlag des Elektrometers geht zurück. Die maximale Schlagweite zwischen Kathode und Blechnapf ist nur noch gering, die Aufladung (der Aufladungsstrom) über die Kerzenflamme hat also deutlich abgenommen. Die maximale Schlagweite zwischen den Spitzen der Funkenstrecke hat stark abgenommen, der hier ohne Kerzenflamme typische Lichtbogen (Durchschalg) ist wieder sichtbar.
Als ich das Teelicht ausblase, sinkt die Anzeige des Elektrometers bis auf "Null". Es erfolgt kein Nachschub mehr über die Kerzenflamme, da diese nicht mehr existiert.
Imho bestätigt dieser Versuch, dass die brennende Kerzenflamme leitfähig ist, aus dem elektrostatischen Feld der weiteren Umgebung der Funkenstrecke Ladungen aufnimmt und diese (direkt oder indirekt) auf die Außenseite des Blechnapfes transportiert, wo sie von einem Elektrometer angezeigt werden können.
Das war der interessanteste Versuch in dieser nächtlichen 4-stündigen "session".
Ideen für weitere Versuche
l dünne Dielektrika zwischen den Spitzen der Funkenstrecke stellen (Kunststofffolien, Metallfolien, mit Wasser benetzte Folien)
l Dosimeter (zum Nachweis, ob Röntgenstrahlung entsteht)
l Feuerlöscher (CO2-Löscher, Klasse E)
---( ende posting )---
ich berichte im folgenden langen Text über vier Stunden Hochspannungsexperimente mit Funkenstrecke, Styroporflocken, Leuchtstoffröhre und Kerzenflamme. Mich fasziniert erkennbar dieses Thema, nicht nur weil es "spannend" ist, sondern auch, wie jenseits fest vorgegebener Wege mit etwas Kreativität Neues entdeckt werden kann. Das liebe ich.
Für diejenigen unter Euch, die sich noch nicht entschieden haben, ob sie alles oder nichts durchlesen wollen, die Übersicht der Kapitel:
Styropor-Kügelchen im Kondensator
Funkenstrecke mit Spitzen (Lichtbogen (Durchschlag u. Koronaentladung)
Glühlampe, Leuchtstoffröhre und Hochspannungsableiter zwischen den Spitzen der Funkenstrecke
Styropor-Kügelchen und -Flocken zwischen beiden Kugelkondensatoren
Kerzenflamme unter Hochspannung
Die subj-Zeile ergibt sich aus dem Badezimmer als Experimentierraum, nicht nur weil hier noch am meisten Platz ist, sondern auch, weil sich hier nur zwei elektronische Gerätschaften befinden (DCF77-Uhr, Thermometer/Hygrometer und Waschmaschine). Die haben alle bisher überlebt.
Als Hochspannungsgenerator nutze ich eine älters PHYWE Netztgerät (2 bis 18 kV, mit Thyratron zur Erzeugung der Wechselspannung und einer Hochvakuum-Hochspannungs-Gleichrichterröhre. Alles in allem deutlich historisch.
Netzgerät und Kugelkondensatoren stammen von ebay her, vieles konnte selbstgebaut werden, das nächste Projekt ist ein Plattenkondensator (aus Cu-kaschierte Platinen, Tragegestell aus PVC-Profilen) und eine Leydener Flasche (aus Müsli-Becher der Bäckerei, dazu selbstklebende Alu-Folie als schmales Band und auch breiter Rolle). Da kommt wieder ziemlich viel zusammen. Zusammen ist das alles andere als einseitig.
Und die Nähe zum Wasser stört nicht, zwischendurch (nach dem Duschen und während der Versuche) wird gelüftet, wegen H2O, O3 und Stickoxiden. Auch wenn man sich mit den 18-kV-Netzgerät nicht umbringen kann, so mag ich dennoch weder ein Elektrisiergerät (Trix-Metallbaukasten als 8jähriger), noch den Geschmack einer Flachbatterie an der Zunge noch Höher-kV-haltiges. Aber beim Autofahren muss man ja auch seinen Grips zusammen halten.
Wer Erfahrung mit Dosimetern hat, könnte mich bitte mal privat hier kontaktieren. Ich will keine Erzeugen, nur wissen, mit welcher Dosis die bei 18 kV entstehen.
Wer keine Lust hat, weiter zu lesen, dem wünsche ich bereits jetzt eine gute Nacht.
Gruß
Hans-Günter
(Hochspannung, Hochspannungsversuche, Versuche, Experimente, Elektrostatik)
10.10.2013
Hochspannungsversuche (III)
Dies ist wohl die dritte Nacht, deren Ergebnisse ich Tage später "vom Zettel" erfasse.
08.10.2013
Styropor-Kügelchen im Kondensator
18-kV-Netzteil, zwischen den beiden Kugelkondensatoren hängt ein 2-Gigaohm-Widerstand. In mein kleines, schmales "Aquarium" (in dem ich einmal Kristalle gezüchtet hatte, Material transparenter Kunststoff, vermutlich Plexiglas) habe ich an beiden Schmalseiten zwei Aluplatten eingesetzt und mit Krokodilklemmen kontaktiert und gleichzeiti an die Schmalseitenwände fixiert. Im Volumenen befinden sich viele Styropor-kügelchen aus zerbröselter Styroporplatte (die "teuflischen" Styroporkügelchen hatte ich vor Jahren entsorgt).
Beim Anlegen von 18 kV (Ende der Pfeilmarkieren am Drehknopf, nicht am Anschlag, dahin traue ich mich nicht mehr, als dort kräftige Überschläge mit langen Funken im Innern des Netzteils auftraten, wenn Lichtbogen aussen bzw. Koronaentladung ja, aber nicht wenn nur die Kugelkondensatoren an Plus bzw. Minus angeschlossen sind) ...
... tut sich nicht viel: einige nahe Kügelchen heben zwar ab und fliegen zur nahen Platte, bleiben dort aber kleben.
Ich reduziere den Plattenabstand auf ca. 1 cm Abstand. Die "innere" steht jetzt etwas wackelig im "Aqaurium" nicht fixiert. An einem Styroporkügelchen beobachte ich, wie es von der linken Platte (+) zur rechten (Erde, -) fliegt und nach mehr als einer Minute sich wieder zum Ursprungsort zurück bewegt. Keine Spur von hin- und herfliegenden Wolken aus Styroporkügelchen. Das war also immer noch nichts.
Auf einmal zeigen sich gelegentliche Funken innen auf der Wand des "Aquariums", wo sich die nicht genau parallelen Platten am nächsten kommen. Die Funken laufen auf der Oberfläche der Styroporkügelchen entlang und offenbar auch entlang der Seitenwand des "Aquariums". Dann ereignet sich ein langer Funke, der an den scharfen Plattenecken entspringt, das "Aquariums" verlässt und sich im Bogen zur Gegenseite spannt. Das dürfte der dortige Feldlinienverlauf sein, der an den Außenseiten eines Kondensators sich in dessen Außenbereich hineinbiegt.
Bei jedem Überschlag weicht die nicht-fixierte Platte zurück, und der Ausschlag des angeschlossene Elektrometers geht zurück. Nach dem Verlöschen des Funkens bewegt sich der Zeiger vom Elektrometers wieder nach oben und die nicht-fixierte Platte bewegt sich wieder deutlich sichtbar auf die fixierte Gegenplatte zu. Nicht nur der Funke (Überschlag, Lichtbogen) ist zu hören, auch diese mechanische Plattenbewegen, die sich ja gegenseitig stark anziehen, wenn 18 kV anliegen.
Bis zu 15 mm sind die hellen Funken lang, viel weiter als zwischen den Spitzen einer Funkenstrecke zu erreichen wären. Und es werden immer mehr. Imho müssen hier thermische Effekte auf der Innenseite des "Aquariums" eine Rolle spielen. Dieser Entladungstyp, entlang von Oberflächen, nicht zwischen ihnen bzw. über sie hinweg, ist aus der Experimentalphysik bekannt ["Gleitentladung" ?]. Schön, das jetzt so deutlich im eigenen Experiment zu beobachten, zusammen mit der Anziehungskraft der geladenen Platten. Das hatte ich nicht erwartet.
Mir ist das langsam nicht mehr ganz geheuer, und ich breche ab. An der Innenseite vom "Aquarium" ist aber keine Veränderung zu sehen (weder Schwärzung noch Aufschmelzungen usw.)
l Ein freistehender Luft-Kondensator (ohne störende, umgebende Kunststoffwände) wäre viel besser geeignet, mit waagerechten Platten, dazwischen die Styroporkügelchen, und wieder ein Elektrometer angeschlossen. Wenn sich ein durchsichtiges Behältnis darüber setzten ließe, wären vielleicht auch Versuche mit Styroporkügelchen oder sogar mit Eisenfeilspänen möglich, wobei letzteres in einer kleinen Schweinerei ausarten dürfte. Ein Gerüst aus Kunsstoffprofilen, mehreren in verschiedenen Abständen, dann brauche ich keine Löcher in den Cu-kaschierten Platinen nieder zu bringen, die als Kondensator-platten vorgesehen sind.
l Dann könnte ich auch mit einer Styroporplatte und anderen plattenförmigen Materialen Versuche zur relativen Dielektrizitätszahl und der elektrostatischen Kraft machen, welche versucht, das Dielektrikum in den Zwischenraum des Plattenkondensators hinein zu ziehen. Ein neues kleines Bastelprojekt. Senkrecht gestellt ließe sich auch ein Kraftmesser zum Messen dieser Kraft einsetzen.
l Kraftmesser auf ebay suchen
Funkenstrecke mit Spitzen (Lichtbogen (Durchschlag) u. Koronaentladung)
Ich wiederhole diesen Versuch mit den beiden Spitzenelektroden, die inzwischen auf Rahmen aus Kunststoffprofilen mit Handgriff montiert sind und sich so äußerst präzise bewegen und ausrichten lassen. Im Dunkeln (nur die Betriebsanzeige des HV-Netzteils erhellt die Szene) kann ich bei Koronaentladung die Spitzen vorsichtig bis auf fast 20 mm auseinander schieben, bis ich nichts mehr höre, nur noch an den Spitzen der Funkenstrecke sind schwächste Entladungen zu sehen.
Schiebe ich jetzt beide Spitzen wieder etwas zusammen, tritt leises Sirren auf, und von beiden Elektroden wächst ein hauchfeiner schwacher blauer Entladungsfaden heraus auf die Gegenspitze zu. Der Teilfaden an der Anode (Pluspol) ist dabei bedeutend länger als der aus der Kathode (Minuspol) heraus wachsende Teilfaden. Schließlich berühren sich beide Teilfänden und werden zu einem einzigen, durchgängigen Entladundsfaden.
Erst bei einer Schlagweite von ca. 5 mm kommt es dann ohne Übergang zum bekannten hellen, durchgängigen Lichtbogen, mit dessen Erscheinen auch auch das laute Geräusch des permanten Durchschlags einstellt.
Glühlampe, Leuchtstoffröhre und Hochspannungsableiter zwischen den Spitzen der Funkenstrecke
Bislange hatte ich nur eine kugelige Glühbirne und eine Bienenkorb-Glimmlampe zwischen den Spitzen der Funkenstrecke gesetzt. Heute setze ich dies fort mit einer schmalen Kerzen-Glühbirne. Wie bei der kugeligen Glühbirne zeigt sich kein Effekt.
Aber die kleine Leuchtstoffröhre (l = 20 cm, Dm. = 12 mm, "6 Watt") ist ein Gedicht. An den Ein- und Ausstrittsstellen zeigen sich auf der Innenseite weißblaue helle Leuchtflecke und auch kurze gezackte Blitze, mich erinnert das an eine "Plasmakugel".
Beim Berühren des Glasmantels mit den Spitzen und auch bei großer Entfernung der Spitzen zum Glasrohr sind keine Lichtflecken zu sehen, sondern nur diffus verteiltes Licht im Volumen des Rohrs erhellt die Szenerie.
Währen all dieser Veränderungen ist - auch ohne Berührung mit den Spitzen der Funkenstrecke - ein lautes Surren zu hören.
Ich halte die Leuchtstoffröhre in den Zwischenraum der beiden Kugelkondensatoren: dieselben Effekte wir in der Funkenstrecke, nur heller und lauter. Jetzt geht auch der Ausschlag des Elektrometers etwas zurück.
In der Bastelkiste befindet sich noch ein gasgefüllter Überspannungsableiter, mit massiven Spuren erfolgreicher Tätigkeit: beide Elektroden sind Teile von Kugeln, die sich wie zwei Kugelkondensatoren gegenüber stehen. Die abschattungsfreie Zone auf dem Glasmantel ist deutlich geschwärzt, wie die Bienenkorblampe bei mir im Dauereinsatz, offenbar Materialabtrag, der sich hier auf der Innenseiten abgesetzt hat.
Bereits unterhalb von 2 kV stellte sich eine schwache Glimmentladung an beiden Elektroden ein. Die Spannung wird höher gestellt. Trotz 2 Gigaohm in der Zuleitung bleibt das Elektrometer in Ruhestellung, es baut sich also keine Spannung auf, die Glimmentladung schließt verlässlich kurz und übt so ihre Schutzwirkung aus. Bei steigener Spannung nimmt die Intensität der roten Leuchterscheinung (Neon ?) zu, das Glimmlicht überzieht die gesamten Flächen der Kugelförmigen Elektroden, aber selbst bei 18 kV wird verlässlich kurzgeschlossen, ohne Ausschlag am Elektrometer.
Styropor-Kügelchen und -Flocken zwischen beiden Kugelkondensatoren
Zuerst häufe ich die Flöckchen auf dem flachen Kurzschlussbügel auf und führe diesen zwischen die beiden Kugelkondensatoren. Ich lasse so ziemlich alles aus Styropor in die Engstelle zwischen den Kugeln fallen, was dort hinein passt. Die Versuche bieten vielfältige Möglichkeiten und ihre Ergebnisse. Die kleineren Kügelchen kleben an der Oberfläche der Kugeln. Oder sie fallen von oben kommend nur leicht abgelenkt hindurch, sie sind zu schnell. Die großen Flocken "verkanten" sich zwischen beiden Kugeln und bleiben dort.
Es stellt sich heraus, dass mittelgroße Flocken am besten für spektakuläre Effekte sind: mit einem Plastiklineal werden die Flocken passend verschoben, bis sie zu zittern beginnen. Selbst wenn sie sich nicht erkennbar bewegen, ist dennoch ein entsprechendes Geräusch laut zu hören. Die Entfernung wird nun vorsichtig vergrößert: Und jetzt schwebt die Flocke im Zwischenraum mit Abstand zu beiden Seiten. Sie bewegt sich so schnell, dass sie unscharf erscheint. So schnell und mit so hoher Amplitude pendelt und vibriert sie zwischen den Elektroden (Kugelkondensatoren) hin und her. Einer der schönsten Versuche bisher.
Bei großen Flocken geht das auch. Ich empfehle diese sogar, da aufgrund der Größe der Flocke deren Pendelbewegung so langsam erfolgt, dass sie sich gut verfolgen lässt. Denn über kurz oder lang fallen sie aufgrund des höheren Gewichts aus der Engstelle heraus und entziehen sich der Fortsetzung des Versuchs. Einmal gelang, eine solche Flocke eine Minute lang mit ca. 5 Hz pendeln zu lassen.
Kerzenflamme unter Hochspannung
Das war der Höhepunkt meiner letzten "Hochspannungsnacht", die vorletzte Nacht stattfand und vier Stunden dauerte. Wie kam ich auf die Kerzenflamme? In einem Buch der Elektrostatik oder Experimentalphysik hatte ich gelesen, dass sich ein geladener Kondensator entlädt, wenn sich eine Flamme zwischen den Elektroden befindet. Diese ionisiert die ansonsten isolierende Luft, und damit fließt Strom, das "Ende der Elektrostatik". Da ich eine Abneigung gegen verrusste Oberflächen von ansonsten blitzblank polierten Kugelkonendsatoren habe, kam ich auf den umgekehrten Gedanken: nicht entladen, sondern aufladen, aufladen durch eine Kerzenflamme hindurch. Dies war die Grundlage eines Versuchs, der nun geschildert wird. Auch hier gab es sehr viele Varianten, ich fasse grob zusammen.
Ich stelle ein brennendes Teelicht unter die Anodenspitze einer Funkenstrecke. Die Entfernung wird vergrößert, der Lichtbogen geht in eine Koronaentladung über, die ich schließlich nur noch mit dem Gehör verfolgen kann. Selbst mit einer Entferung zur Kathodenspitze von 16 cm, höre ich immer noch das sirrende, brozzelnde Geräusch der Koronaentladung.
Ich schließe den Blechnapf des brennenden Teelichts ans Elektrometer an, kann aber [zunächst] keine Aufladung feststellen. Vielleiht isoliert das noch feste Kerzenwachs?
Wenn die Koronaentladung an der Anode sirrt, zeigt sich die sonst spiegelglatte flüssige Wachsoberfläche unruhig. Seltsam. Und die Kerzenflamme reckt sich dabei in die Höhe und pulsiert. Als ich wieder aufs Elektrometer schaue, befindet sich dessen Zeiger auf dem 2. Strich (ca. 6 kV).
Führe ich die Spitze der Kathode an den Blechnapf des Teelichts heran, beginnt die Kerzenflamme sehr stark an zu flackern und wird wie beu einem starken Windzug mit breiter Flamme in Richtung Kathode "geblasen". Geht bei Annäherung der Kathode an die Anode die Koronaentladung in einen Lichtbogen über, und die Anzeige des Elektrometers geht zurück. Die Flamme zuckt im Takte der Überschläge vom Blechnapf zur Kathode. Damit ist klar, dass die positiven Ladungen bis zum Napf gelangen.
Halte ich die Kathode direkt an den Blechnapf, scheint die nicht mehr zuckende Flamme im Kreis um ihrend Docht herum zulaufen. Und das Elektrometer lädt sich wieder bis auf ca. 6 kV auf.
Wird die Kathodenspitze derAnodenspitze angenähert, zeigt sich kein blauer Lichtbogen, sondern die Koronaentladung wird sehr laut. Nur bei exakter Ausrichtung Spitze auf Spitze wird ein Überschlag sichtbar. Erstaunlich, dass selbst bei Annäherung beider Spitzen auf 1 mm fast nie ein Lichtbogen sichtbar wird. Ich vermute, dass dies nicht die Folge einer Überstrahlung durch die helle Zone der Flamme ist.
Halte ich die Kathodenspitze in die Flamme, strahlt eine feine und kurze, aber helle Stichflamme fast geradlinig zur Spitze der Kathode. Vielleicht werden die Atome und Ionen der Kerzenflamme durch Kationen von der Anode aus mitgerissen. Zusätzlich dürfte aber auch die Leitfähigkeit der Flamme bei diesem Effekt mitwirken.
Ähnlich den Verhältnissen im Faraday-Becher dürften über die Flamme in den Napf gelangenen Ladungen sofort auf dessen Aussenseite fließen.
Tauche ich die Kathode ins flüssige Wachs (Wachs inzwischen fast vollständig geschmolzen), zeigen sich kein Funken.
Koronaentladung zwischen den Spitzen erfolgt über die Flamme hinweg auf eine Entfernung von bis zu 30 mm. Ich stelle nun das brennende Teelicht einige cm weit weg, der Ausschlag des Elektrometers geht zurück. Die maximale Schlagweite zwischen Kathode und Blechnapf ist nur noch gering, die Aufladung (der Aufladungsstrom) über die Kerzenflamme hat also deutlich abgenommen. Die maximale Schlagweite zwischen den Spitzen der Funkenstrecke hat stark abgenommen, der hier ohne Kerzenflamme typische Lichtbogen (Durchschalg) ist wieder sichtbar.
Als ich das Teelicht ausblase, sinkt die Anzeige des Elektrometers bis auf "Null". Es erfolgt kein Nachschub mehr über die Kerzenflamme, da diese nicht mehr existiert.
Imho bestätigt dieser Versuch, dass die brennende Kerzenflamme leitfähig ist, aus dem elektrostatischen Feld der weiteren Umgebung der Funkenstrecke Ladungen aufnimmt und diese (direkt oder indirekt) auf die Außenseite des Blechnapfes transportiert, wo sie von einem Elektrometer angezeigt werden können.
Das war der interessanteste Versuch in dieser nächtlichen 4-stündigen "session".
Ideen für weitere Versuche
l dünne Dielektrika zwischen den Spitzen der Funkenstrecke stellen (Kunststofffolien, Metallfolien, mit Wasser benetzte Folien)
l Dosimeter (zum Nachweis, ob Röntgenstrahlung entsteht)
l Feuerlöscher (CO2-Löscher, Klasse E)
---( ende posting )---