Hallo Frank
Ich kann es bis dahin schon mal mit ein paar Grundlagen versuchen:
Ein Detektor Radio ist das Ur Radio aus der Anfangszeit des Radioempfangs. Seinerzeit musste diese Generation mit möglichst wenig Materialeinsatz viel aus dem Gerät rausholen.
Detektor heißt das Gerät weil zur Demodulation ein Stück Bleiglanz genommen wurde. Mit einer kleinen Spitze wurde mittels einer Stellschraube eine Stelle auf dem Bleiglanz ertastet die nicht taub war und den besten Empfang brachte. Diese Konstruktion nennt man Detektor. Heute gibt es viele Nachbauten mit verschiedenen Materialien. Jedenfalls bekam diese Art von Radio den Namen Detektor.
Das erste Schlagwort beim Detektor ist immer "Der funktioniert ganz nohne Strom.
Das stimmt zwar, aber so eben nicht.
Richtigerweise müsste man sagen ein Detektor Radio fünktioniert ohne weitere externe Stromquelle denn selbstverständlich benötigt ein Detektor Radio Energie um z.B. dem Kopfhörer in Schwingung zu versetzten so das ein Ton hörbar wird.
Der Trick besteht darin das die Schaltung die hierfür notwendige Energie aus der Antenne bezieht also aus der empfangenen Hochfrequenz.
Heute werden anstatt alter oder neuen nachgebauten Detektoren Halbleiterdioden verwendet.
Hier gibt es verschiedenen Typen und die bekannteste dürfte die Siliziumdiode sein. Eine Siliziumdiode hat allerdings den Nachteil das die Durchlassspannung bei etwa 0,6-0,7V liegt also viel zu hoch.
Die alten Germaniumdioden eignen sich besser weil ihre Durchlassspannung bei nur etwa 0,3V liegt.
Die Durchlassspannung nun gibt an ab welcher Spannung die Diode leitet und damit ihre Arbeit aufnimmt. Nun kann man bereits erkennen das der Detektor dan am empfindlichsten ist wenn ein Dioden Typ zu Einsatz kommt der eine möglichst geringe Durchlassspannung aufweist denn die wertvolle Energie (Hochfrequenz) die die Antenne liefert muss ja die Durchlassspannung der Diode ert einmal überschreiten. Alles was also bei dem Einsatz einer Germanium Diode über 0,3V liegt ist später nutzbar.
Das gleiche gilt selbstverständlich auch für alle anderen Bauteile. Je hochwertiger um so geringer die Verluste um so höher das Nutzsignal. Bei der Spule spricht man z.B. von der Güte.
Je höher die Güte um so geringer die Verluste.
Für den Kopfhörer gilt folgendes:
Stell dir einfach mal zwei Widerstände aus deinem Elektronikkasten vor. Der eine hat 10 Ohm und der andere 1000 Ohm also 1 KOhm.
Nun verbindest du den 10 Ohm Widerstand mit einer 9V Batterie. Es dauert nicht lange und der Widerstand wird sehr warm und die Batterie wird sehr bald leer sein.
Das ganze wiederholst du nun mit dem 1 KOhm Widerstand. Dieser wird lange nicht so warm und die Batterie hält viel länger.
Durch diesen Versuch hast du gerade festgestellt das ein kleiner also geringer Widerstand eine Spannungsquelle mehr belastet als ein großer Widerstand mit einem hohen Wert.
Genau so ist es mit dem Kopfhörer.
Das Ende der Detektorschaltung bildet der Kopfhörer. Nicht angeschlossen könnte man bei der Schaltung von einer unbelaststen Spannungsquelle sprechen. Sobald der Kopfhörer aber angeschlossen wird, wird der Stromkreis geschlossen, die Schaltung wird durch den Ohmschen Widerstand des Kopfhörers belastst. Nun ist aber klar, je höher der Widerstand um so weniger stark fällt die Belastung der Schaltung aus und um so höher ist das Nutzsignal.
Früher wurden halt hochohmige Kopfhörer in der Audio Welt benutzt heute sind es meistens niederohmige Typen.
Wenn der verwendete Kopfhörer zu niederohmig ist, würde man beim Detektor gar nichts hören.
Sicher könnte man des Ausgang des Detektors auf einen neuen Kopfhörer anpassen und genau das mache ich ja mit meinem alten 6V Travo der als Übertrager verwendet wird. Leider entstehen aber auch hier wieder Verluste, außerdem ist ein alter Kopfhörer eben nostalgicher.
Die Sorgen hätte ich nicht wenn ich meinem Detektor einen kleinen Transistor als NF Verstärker spendieren würde. Hier würde auch der Ausgang an niederohmige Kopfhörer funktionieren aber dann würde ich auch wieder eine externe Spannungsquelle für den Transistor benötigen.
Ansonsten gibt es verschiedene Detektor Grundschaltungen die verschiedene Ziele verfolgen wie möglichst einen Ortssender sehr laut, möglichst viele Sender oder möglichst trennscharfer Empfang also die saubere Trennung einzelner Sender.
Die eine Schaltung die alles auf einmal kann gibt es so nicht und deshalb kommen immer Kombinationen zum Einsatz.
z.B führten meine Versuche mit der Koppelspule (zweite Spule an der Antenne und Erde angeschlossen werden) zu guter Trennschärfe der einzelnen Sender aber dadurch leidet die Lautstärke.
Beim Detektor geht es in der Regel immer um die Bereiche KW, MW und LW meistens MW würde ich sagen.
Warum erklärt Jürgen denn ich muss nun in den Garten, der Frühjahrsputz ruft.
viele Grüße
Rolf
Edit:
Verdammt ist das viel Text, Chef wo liegen die Urlaubsanträge?

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