
Diese Kopfhörer werden für 5,-€ das Stück verkauft. Ich hatte probehalber zunächst zwei Stück gekauft.
http://www.ebay.de/itm/330658870261
Bei meinem Baukasten Radio der zweiten Generation fehlte der Kopfhörer. Wenn ich mir die Bilder der alten Kästen ansehe, bin ich der Meinung, dass die Kopfhörer damals wohl schwarz waren, das Stoffkabel ebenfalls. Somit eignet sich der oben gezeigte Kopfhörer doch recht gut als Ersatz. Ich habe ihn mal mit einem Exemplar meines 1957er Radiomanns verglichen (der einzige, den ich habe).


edit 21.02.2014: Auf Bildern scheint der Hörer zumindest ab der 2. Auflage des Baukastens Radio braun zu sein, wie in späteren Kästen Radiomann auch. Für den Baukasten Radio der 1. Auflage liegen auch keine gesicherten Hinweise auf schwarze Hörer vor.
Was ist nun anders bzw. zu tun?
Die Kapseln des angebotenen Kopfhörers haben für den Bügel zwei Löcher. Entweder man schließt sie mit schwarzem Material oder lässt sie wie ich einfach Löcher sein.
Die Kopfhörer haben einen Widerstandswert von 5 Ohm. Ich konnte tatsächlich meinen starken Ortssender im Detektor damit hören, taugt aber sonst natürlich nichts. Also müssen die Spulen in der Hörerkapsel neu gewickelt werden. Ich habe das mit 0,05mm CuL-Draht gemacht und bin auf ca. 1100 Ohm pro Spule, also insgesamt ca. 2200 Ohm, gekommen. Er ist im Endeffekt von der Lautstärke nicht ganz so laut wie das Vergleichsmodell aber vollkommen ausreichend.
Worauf ist zu achten?
Wickeln
Das Wickeln mit so dünnen CuL-Draht ist natürlich nicht so ganz ohne, der Draht reißt schnell. Ich habe das mit einer Proxxon-Bohrmaschine gemacht, die ganz schön gemeckert hat, da ich sie ständig mit dem Daumen gebremst habe. Vielleicht fällt Euch da etwas besseres ein.
Nachdem die Spule mehr als 3/4 voll war, habe ich den Widerstand gemessen, der zu hoch war. Also wieder ein paar Meter abwickeln und nochmal messen. Das verschwendet zwar den dünnen CuL-Draht, umgekehrt funktioniert es aber leider nicht. An die Enden wurde dann ein etwas dickerer Draht für die Verbindung der Spulen untereinander und mit dem Anschlusskabel gelötet.
Die Spulkörper sind mit einem fiesen Kleber auf den Magneten geklebt. Dieser Kleber ließ sich von mir nur mit Nitro-Verdünnung anlösen, was auch widerum die Spulkörper leicht anlöst (wie auch der ursprünglich verwendete Kleber, wie man später feststellen kann). Ihr solltet damit also vorsichtig sein. Alternativ kann man natürlich auch die Spulkörper zerstören und neue anfertigen.
Insgesamt sollte man sich beim Abspulen der Spulkörper merken, wie die original gewickelt, gelötet und befestigt waren, das wird helfen. Auch die Wickelrichtung der beiden montierten Spulen zueinander ist aufgrund der Pole des Magnets wichtig.
Anschlussschnur
Hierbei handelt es sich um fadenumwickelte/umwebte Litze, die sich schlecht löten lässt. Irgendwie bekommt man es aber dann doch hin. Beim Kürzen und teilen der Adern muss man die Stellen dann mit Faden umwickeln, wie es früher auch üblich war.

Kopfband
Ich hatte noch das abgebildete Gummi aus der Kurzwaren-Abteilung, welches in regelmäigen Abständen eingeschnitten und mit dem Feuerzeug versiegelt wurde. Das sollte es erstmal tun. (Das Original aus meinem Baukasten Radio ist darunter zu sehen und nur etwas breiter).

Was noch fehlt
Derzeit fehlt mir noch die Messingknopfschraube, die ich auf meiner größeren Bohrmaschine mit einer Feile/einem Sägeblatt drehen wollte. Richtig: Ich habe keine Drehbank, konnte mir bei kleineren Dinge bislang so aber immer helfen. Da mir aber noch ein kleines Stück Material dieser Größenordnung fehlt, wollte ich diese Anleitung schon mal hier einstellen.
So, das war es fürs Erste. Bei Bedarf kann ich auch einen bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung einstellen. Anregungen nehme ich auch gern auf. Viel Spaß beim Nachfertigen des Kopfhörers!
Gruß,
Thomas