Deinen Beitrag zu den Widerständen, aber auch den zu den Elkos der alten KOSMOS-Kästen
klick habe ich heute zum Anlass genommen, die Bauteile eines rund 4 Jahrzehnte alten Labor-X-Kastens, bestehend aus XG, XS, XR, XU1 und XU2 nachzumessen.
Aus gutem Grund hast du bei den Bauteilen ja den Begriff "original Kosmos" mit Anführungszeichen geschrieben. Denn es waren natürlich handelsübliche Bauteile. Bei den Widerständen fallen mir als damalige Hersteller spontan Namen wie Beyschlag, Dralowid, Radiohm, Rosenthal oder Vitrohm ein. Die Elkos des Labor-X bezog KOSMOS von dem noch heute in dem Metier aktiven deutschen Hersteller F&T; ob das während der gesamten Laufzeit der Serie so war, kann ich nicht sagen.
Wie auch immer:
Von 34 Widerständen waren nur drei außerhalb der 10%igen Norm: 129 statt 100 Ohm, 16,8 statt 15 kOhm und 33,4 statt 39 kOhm. Insbesondere den letzten Widerstand (aus XS) habe ich mit gewisser Genugtuung ausgewechselt: jahrelang hatte KOSMOS im XS einen 1-Watt-Typ verwendet, der im Vergleich zu den anderen 1/4-Watt-Typen mit seinen riesigen Abmessungen immer ein Fremdkörper war. Technisch war die Leistung nicht erforderlich, der Posten war wohl günstig oder man hatte sich damals einfach verkauft und die 39-KOhm-Widerstände dann eben aufgebraucht.

Die 24 Kondensatoren waren sämtlich in Ordnung.
Von 11 Elkos waren zwei von F&T taub (2 uF und 10 uF) und wurden ersetzt.
Nicht mehr geprüft habe ich die Halbleiter, denn bei gebrauchten Kästen müssen die ohnehin stets als erstes getestet werden. Dies betrifft neben Transistoren und Dioden auch den Fotowiderstand (ein Mitglied bei uns kann ein Lied davon singen, dessen Schaltung nicht funktionierte, weil der LDR bei Lichteinfall nicht mehr niederohmig wurde).
Mein persönliches, wenn auch nicht repräsentatives, Fazit: Probleme, die es typischerweise mit defekten Bauteilen z.B. bei Röhrenradios der 50er/60er Jahre gibt (Stichwort "Kondensatorkur", sprich: so ziemlich alle Kondensatoren sind defekt - gefährden dann u.U. die Röhren und müssen ersetzt werden) existieren bei den mit Niederspannung betriebenen Experimentierkästen wohl nicht. Aber ich ging bisher leichtfertigerweise davon aus, dass eigentlich gar keine Probleme mit passiven Bauteilen zu erwarten seien. Dem ist nicht so.
JuergenK