Den
einen oder anderen Siemens-Baukasten hätte ich gerne schon seit
langem gehabt, aber es hat sich bis vor kurzem keine Gelegenheit
ergeben.
Eine Fee namens Ebay hat mir jetzt geholfen, und ich bin im Besitz
eines Kastens Elektro I.
Der Kasten ist ziemlich vollständig, es fehll(ten) nur einige Kleinteile,
die ich beschaffen/nachfertigen kann/konnte. Eine Anleitung hatte ich
mir schon vor einiger Zeit über ZVAB erworben.
(Dank an Horst für den Tipp)
Ein Problem bei diesem Kasten ist die Einordnung einiger Teile, da
es keine entsprechende Übersicht, weder im Kasten, noch im Buch,
gibt. Die Aufbauten im Buch sind nicht als Strichzeichnung, sondern
(welch Luxus zu der Zeit!) als Fotos abgebildet. Auch das ist stellen-
weise ein Problem, da die Fotos nicht alles präzise zeigen.
Man orientiert sich also am "Lieferzustand" oder allen im Internet
greifbaren Abbildungen. Außerdem haben mir Dutzende Mails und PMs
von/an Jürgen geholfen (Besonderer Dank)
Oft sind in den Siemens-Kästen die Fachteiler aus Karton in den
einzelnen Fächern des Holzkastens schadhaft, Laschen sind eingerissen,
große Teiler sind unter dem Gewicht der Teile verbogen, die seitlichen
Laschen sind so wackelig, daß sie nach innen einklappen und alles auf
den Kistenboden sackt. Das war auch hier der Fall, also mußte ich
diese Pappteile reparieren, bzw. nachfertigen.
Reparieren heißt Laschen und Streben einkleben, und die Grundzüge der
Pappschachteltechnik lernen. Dank der Beratung durch Horst ging das
leichter als gedacht. Hier Beispiele:

Ein zusammengeklapptes Teil, leider hat man bei dem Kasten die Teile geritzt.

Ein repariertes Teil, bei dem hinteren Spant habe ich es übertrieben,
ich mußte einen Streifen wieder herausschneiden, damit der Karton etwas ausweichen kann
wenn das Metallteil eingeschoben wird.
Der Fachteiler für die Motorteile fehlte ganz, der mußte angefertigt werden. Horst
zeigte mir per PM, wie man mit ganz einfachen Mitteln "rillt". Dabei wird der Karton an den
Kanten kaum geschwächt. Hier der begonnene Fachteiler und das Werkzeug:

Rechts aus graubraunem Karton die Nut, in die man mit dem Falzbein die Rille in den Karton
drückt. Links ist der Fachteiler bereits "gerillt", oben sieht man ein Probestück hochkant.

Für die ersten Versuche mußte ein Brieföffner genügen
Nun wurden auf der Innenseite die Schnitte bzw. Bohrung angerissen.

Innen deswegen, weil die Oberseite noch mit einem farblich passenden Papier kaschiert
werden sollte, und überhaupt kann man unten nach herzenslust krakeln :=)

Nun wurde die Oberseite mit einem 80-g Papier beklebt, das halbwegs farblich passt

Die Schnitte und die Bohrung mit dem Korkbohrer sind erledigt.
Ein Bestückungsversuch in dem Zustand zeigte, daß mein Karton etwas dünn ist, und die messerschmalen
Ritzungen beim Einsetzen der Teile hinderlich sind.

Deshalb wurden die Schlitze breiter gemacht, entsprechend der Dicke der Teile.

Hier der fertige Teiler von unten, um das rechteckige Loch herum wurde in U-Form ein Kragen
aus dickerer Pappe stumpf aufgeklebt, um das Gewicht des Ankers zu tragen, bzw als generelle
Aussteifung. Oberhalb des Ritzels ist noch eine angeklebte Nase auś blauem Karton zu sehen,
sie verhindert, daß diese Kante im Fach an das Teilungsbrett rutscht. Das erleichtert das Einsetzen
der Feldbleche.

Hier der fertige und aufmunitionierte Fachteiler. Man sieht, wozu ich die "Nase" vorgesehen habe,
und warum ich für die Feldbleche nur einen Schlitz vorsah. Beim Original-Siemens-Teiler
kann man die Feldbleche nur einschieben (bzw. entnehmen) wenn man den Teiler aus dem
Fach nimmt.
Zum krönenden Abschluß den Teiler im Fach:

Man sieht, daß mein Karton doch etwas farblich absticht, und für mich viel schlimmer:
den Schraubenschlüssel bekommt man auch nur heraus/hinein, wenn man den Teiler
aus dem Fach hebt
Na ja, da werd ich wohl noch nachsitzen müssen :=(
An Jürgen und Horst nochmal meinen Dank für die Unterstützung!
Die Skalen und Zeiger meines Kastens sind miserabel ausgeschnitten, ich werde versuchen
sie neu zu zeichnen und einen Ausschneidebogen zu rekonstruieren.