heute bekam ich das Kosmodyne, erworben in der Bucht.
Hier nun die Bilder aus dem Inneren und der von mir erstellte Schaltplan.
Viel Spass
Ralf

Flo143 hat geschrieben:Verwundert bin ich außerdem darüber, dass der 7-9V-Eingang direkt auf die Relaisspule geschaltet wird. Die Spule im verwendeten Relais ISKRA TRM 2903 hat laut Datenblatt eine Leistungsaufnahme von 0,6 bis 0,8 Watt, das sind übern Daumen rund 100mA Stromstärke.
Wenn man dieses Relais nun direkt anstatt einer LED, die eine Nennstromaufnahme von 20mA hat (in den Kosmos-Kästen mit großzügig dimensionierten 470R Vorwiderstand sogar eher nur ca. 15mA) anschließt, - und genau dafür ist es gedacht! - dürfte genau gar nichts passieren.
Mir bekannte Schaltungen für denselben Einsatzzweck haben am Eingang immer einen Transistor sitzen, der dann die benötigte Leistung für das Relais zur Verfügung stellt.
Flo143 hat geschrieben:Ich habe noch kein Kosmos Netzschaltgerät von innen gesehen, von daher fehlt mir der Vergleich. Aber wenn ich mir deine Fotos so anschaue und mit den o. g. Überlegungen logisch kombiniere, zwängt sich mir irgendwie der Verdacht auf, dass deins eine heftig verbastelte Variante ist, bei der vermutlich nur noch das Gehäuse original ist...
mjwolf hat geschrieben:und wo bekommt der Transistor seine Vcc her - wenn das Netzschaltgerät als Ersatz für eine LED gedacht ist? 4 DC-Eingänge wird es ja nicht haben, oder? (Echte Frage!)
hammady hat geschrieben:Nach VDE Standart ist das Netzgerät ebenfalls nicht. wenn es der original Schaltplan ist dann war das Gerät lebensgefährlich.
Der Grund dafür liegt im Aufbau denn bei Schaltgeräten wie diesem, ist auf allpolige Abschaltung zu achten, damit gefährlich Berührungsspannungen ausgeschlossen sind. Hierbei aber kann es z.B. bei einer Stehlampe ( was auch dafür Angedacht war) evtl die Fassung der Glühlampe unter Spannung stehen kann, obwohl
das Relais ausgeschalten ist. Dann noch der Kondensator zur Funkenunterdrückung, der ist ebenfalls so nicht Regelkonform, da er für Wechselströme ( Spannungen ) kein
Hindernis darstellt. So wird Spannung übertragen obwohl der Schaltkontackt geöffnet ist. Wieder Lebensgefahr aus Sicht eines Fachkinesen.
Flo143 hat geschrieben:und zum Thema "Kellermief und Bref-Konzentrat": Wenn du das Gehäuse soweit auseinander kriegst, dass nichts mehr elektrisches dran ist, stell es einfach in den Geschirrspüler. Ich würde nicht gerade das dreistündige 70-Grad-Programm nehmen, aber in einem der kürzeren und etwas kälteren Programme hat das bei mir bis jetzt jedes Kunststoffteil von Lichtschalter über Radkappe bis zum Gehäuse eines alten Handfunkgerätes klaglos mitgemacht. Sieht danach eigentlich immer alles aus wie neu und duftet neutral...
Flo143 hat geschrieben:Die mir bekannten Schaltungen (wie gesagt, eins von Kosmos hatte ich noch nicht auseinander) enthalten einen kleinen Trafo mit Gleichrichter und Siebelko. Darüber kann der Transistor dann galvanisch getrennt vom Stromnetz und somit sicher seine 5....9V mit ausreichender Stromstärke erhalten, mit denen er das Relais versorgen kann. Die Schaltung, in die man das Netzschaltgerät einsteckt, wird dann quasi gar nicht belastet, weil der Transistor an diese nur über einen hochohmigen Widerstand von z. B. 10k angeschlossen wird.
mjwolf hat geschrieben:Dass der C für AC durchlässig ist ist auch klar; wie macht man VDE-gerecht eine Funkenunterdrückung? Gar nicht? Mit Freilaufdiode? ...?
mjwolf hat geschrieben:Und: Wer sagt aber, dass das Gerät aus den 80ern stammt? Kosmodyn / Kosmodyne-Netzschaltgeräte gibt es meines Wissens doch schono seit den 60ern/70ern... wäre interessant zu wissen, wie da die Vorschriften aussahen.
mjwolf hat geschrieben:Rein theoretisch: Die "Versorgung" des Transistors hat dann "floatendes" Potential, ja? Wer garantiert mir dann, dass es ihn nicht "durchknallt", wenn ich die Basis mit einem evtl. ganz anderen Potential ansteuere? Klar, so dicke sollten die Potenzialunterschiede innerhalb eines Kinderzimmers nicht sein, aber trotzdem... Müsste ich die Basis dann nicht über Optokoppler galvanisch auch vom speisenden Experimentierkasten trennen (so wie Du es für den Link beschrieben hast)?
Flo143 hat geschrieben:mjwolf hat geschrieben:Dass der C für AC durchlässig ist ist auch klar; wie macht man VDE-gerecht eine Funkenunterdrückung? Gar nicht? Mit Freilaufdiode? ...?
hammady hat geschrieben:Die Mindestlast von 30 Watt lässt darauf schließen dass es sich bei der internen Schaltung um eine Thyristor (TRIAC) Schaltung handelt.
Zur galvanischen Trennung wäre dann ein Optokoppler denkbar. Somit wäre das zulässig.
hammady hat geschrieben:Die Mindestlast von 30 Watt lässt darauf schließen dass es sich bei der internen Schaltung um eine Thyristor (TRIAC) Schaltung handelt.
hammady hat geschrieben:Zur Funkentstörung gibt es Filter bestehend aus Drosseln und Kondensatoren. Der Kondensator in der oben gezeigten "Gefährlichschaltung"
dient aber nicht der Funkentstörung, sondern er soll das sog. Kontaktfeuer löschen.
JuergenK hat geschrieben:Das bei uns am Anfang des threads gezeigte Netzschaltgerät hat einen Gleichrichter, so dass es auch mit Wechselspannung geschaltet werden kann. Der KOSMOS-Beipackzettel nennt dagegen ausdrüchlich nur Gleichspannung für den Schaltbetrieb. Also ist beim Original auch _kein_ Gleichrichter erforderlich.
(...)
Ist also wohl ein nachträglicher Umbau...![]()
Toni hat geschrieben:Die Mindestlast ergibt sich durch den Entstörkondensator, über den
natürlich ein Blindstrom fließt. So kann es passieren, dass "kleine"
Verbraucher, z.B. ein Transistorradio einfach weiterlaufen, obwohl
das Relais geöffnet ist. TRIACs hatten die Kosmodyn(e) nie.
Toni hat geschrieben:Auf dieses Problem würde bezüglich des Vorgängers Kosmodyn im
Handbuch des EST 20 (Kapitel 4) eingegangen und empfohlen eine
Nachtischlampe parallel zu schalten.
Toni hat geschrieben:Wegen des einpoligen Schaltens bin ich mir nicht sicher, ob das
VDE Normen wirderspricht. Fast alle Stehlampen werden nur einpolig
geschaltet, wobei der Schalter wohl den Außenkontakt der Fassung
unterbricht. Zumindest beim Glübirnenwechsel sind aber trotzdem
immer Szenarien denkbar, bei denen man sich einen Schlag holen
kann, wenn man sich ungeschickt genug anstellt.
Toni hat geschrieben:Wo jetzt eine besondere Gefährdung auftritt, solange man das
Kosmodyn(e) bestimmungsgemäß einsetzt - Verbraucher einstecken
und Schalten - ist mir nicht ganz klar.
mjwolf hat geschrieben:So kann es sogar passieren, dass kleine Verbraucher beim Einstecken sofort loslaufen, obwohl die Relaisspule nie angezogen war...
Und die Mindestlast dann deswegen, weil der (kleine) Blindstrom dafür einfach nicht genug Leistung liefern kann und es dann zumindest so aussieht also ob da abgeschaltet wurde? Boah, das wäre ja Schmuh...
mjwolf hat geschrieben:Stehlampen etc: Ja (wegen der 20 Cent, die ein zweipoliger Schalter mehr kostet... Klar, 500.000 Stück mal 20 Cent sind auch Geld, aber glaubt ihr nicht, dass der Verbraucher für eine sichere Lampe auch nen Euro mehr zahlen würde?). Und da dann den Außenkontakt abzuschalten macht natürlich auch Sinn.
mjwolf hat geschrieben:Die Frage, die bleibt, ist mMn also, ob Kinderspielzeug nicht ein wenig sicherer sein sollte als normale elektrische Geräte. Vor allem, wenn es Spielzeug für Kinder ist, die gerade anfangen, in die Welt der Elektrik und Elektronik einzutauchen... Da ist die Versuchung doch größer "wenn man jetzt schon mal ne richtige Lampe schaltet" doch auch mal einen Draht in die Steckdose zu stecken und was damit auszuprobieren (was ja sonst nicht gegeben ist, da - zumindest bei Batteriebetrieb - weit und breit kein 240V-Netz erforderlich ist).
hammady hat geschrieben:Zum Blindwiderstand des Kondensators:
Dieser beträgt 144,686kilo Ohm, somit würde bei 230Volt ein Strom von ca. 1,6mA fliesen was einer Leitung von ca. 0,366Watt entspricht.
Toni hat geschrieben:Wie Andy im vorigen Beitrag geschrieben hat, ist ja offensichtlich
der Innenkontakt zu schalten
hammady hat geschrieben:Auch ist bei allen Lampen eine Vorschrift vorhanden welche besagt dass die Phase ( der stromführende Leiter ) immer geschalten sein muss und dieser auf den FUsSKONTAKT gehen muss wegen der Berührungsgefahr. Darum sind mittlerweile auch Isolierte Fassungen am Markt damit beim Herrausdrehen der GLühbirne keine
Berührung mit Spannungsführensen teilen bestehen kann.
hammady hat geschrieben:Ich verlege die Diskussion in einen anderen Bereich damit der Thread hier nicht völlig zerissen wird.
JuergenK hat geschrieben:Mal sehen, wie ich das in zwei Beiträge auseinanderdividiert bekomme...
(das gilt auch hinsichtlich des aktuellen Vorschlages zu einem eigenen Bereich für Experimentier-Sicherheitsfragen).
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