ich hatte ja schon berichtet, dass ich gemeinsam mit meinem Sohn meinen alten Chemie C3000 wiederbelebt habe.
Nun sind wir heute auf dem Flohmarkt gewesen und haben dort eher zufällig einen absolut kompletten X4000 für 10 Euro mitgenommen. Ja, ist denn heut schon Weihnachten?

Natürlich haben Sohnemann und ich schon mal ein Bisschen rumgebastelt. Letztlich habe ich dann aber den Nachmittag, während Ben bei einem Freund war, alleine mit dem Kasten zugebracht. Ich habe die Einsteiger-Seiten übersprungen (habe das zwar nicht gelernt, bin aber definitiv kein Einsteiger) und mich an dem UKW-Empfänger probiert. Lichtorgeln, Sirenen und Klatschschalter finde ich zwar nett, aber aus dem Alter bin ich dann doch raus. Zumindest, um sie für mich alleine aufzubauen.
Ich bilde mir ein, tatsächlich so in etwa die Funktionsweise des UKW-Empfängers zu verstehen. Der größte Teil des Empfängers ist das von Kosmos fertig bestückte "UKW-Modul" mit einer Kapazitätsdiode zum einstellen der Frequenz, die über P2 gesteuert wird. Die selbstgewickelte Spule L3 rechts neben dem UKW-Modul wirkt sich auch auf den Empfang aus - wie und warum, weiß ich nicht. Die restlichen Bauteile dienen eigentlich nur noch der Stromversorgung des Moduls und natürlich der NF-Verstärkung.
Mein Problem ist nun, dass der Empfang mit diesem Teil absolut unter aller Sau ist. Ich habe ein enormes Rauschen in allen Lebenslagen. Die im Handbuch genannten Tipps (Spulen aufbiegen oder zusammendrücken, Widerstand R2 tauschen, Antenne oder keine Antenne usw. usf.) haben keinen Erfolg gebracht.
Durch das vorsichtige Verbiegen der Spulen lässt sich offenbar der Frequenzbereich beeinflussen, der Empfang auch, aber nicht zu einem akzeptablen Ergebnis.
Der Widerstand R2 ist im Bauplan mit 100k angegeben, damit klappt es am besten. Eine Verringerung von R2 macht den Empfang noch erheblich schlechter.
Antenne oder keine Antenne macht erstaunlich wenig Unterschied. Im Handbuch steht ja auch, dass bei guter Empfangslage eventuell gar keine Antenne nötig ist, im Schaltbild steht dann aber "Antenne ca. 70cm".
So oder so, der Empfang ist unglaublich mies. Und nein, das sind weder die Schwächen eines Baukasten-Empfängers, noch sind es die Probleme eines UKW-Pendlers mit den heutigen Signalen von wegen ARI, RDS und hastenichgesehen. Störungen von außen (Computer, Energiesparlampen, Aliens) sind es auch nicht. Es ist einfach nur mieser Empfang. Da stimmt einfach etwas nicht.
Das Rauschen kommt definitiv vom Radio-Empfangsteil und nicht aus dem NF-Teil.
Meine Bauteile habe ich nun mindestens fünfmal Stück für Stück mit dem Bauplan verglichen, ich würde sagen dass ich alles richtig eingesetzt habe und auch die Widerstandswerte stimmen.
Die Elkos habe ich durchgemessen, die sind soweit absolut okay, zumindest von der Kapazität her. ESR kann ich nicht messen, dürfte bei den Strömen um die es hier geht aber auch tendenziell eher egal sein.
Was mir aufgefallen ist: Wenn ich einen Antennendraht einstecke und diesen am blanken Ende anfasse, ist der Empfang absolut klar und Störungsfrei. Das ist zwar schön, aber keine Dauerlösung - ich möchte damit Radio hören, ohne ständig eine Hand an der Antenne zu haben...
Was bleibt da noch? Der FET auf dem UKW-Modul? Oder die Varicap? Die Hand voll Keramikkondensatoren werden nicht defekt sein. Tipps? Hilfe? Vorschläge? Ich will ein funktionierendes UKW-Radio, und zwar möglichst bevor Ben (mein Sohn) wieder seine Hände an diesen Kasten anlegt

Liebe Grüße,
Florian