... Paul Gantner, den ich einfach als Experten für die Wilhelm Fröhlich-Kästen ansehe:
Hallo Juergen
Vielen Dank für die Blumen

, aber ich möchte mich der Ehrlichkeit halber nicht mit "fremden Federn" schmücken

Ich habe zwar fundierte experimentelle und "physiktheoretische" Erfahrungen u. a. mit dem "Holz"-Radiomann, aber die
geschichtlichen Details sammle ich bei effektiven und profunden Kennern der Szene, u. a. sogar beim direkten Nachkommen von Wilhelm Fröhlich, dem im Elektrofiliusbüchlein der 70er-Jahre erwähnten "Kind" Rainer

Hier an einer Veranstaltung 2012 zu sehen:

Ich tauche hier mal aus der Versenkung auf, denn in der Zwischenzeit jagte ich einigen anderen "Radio-Themen" hinterher: Geschichte, Recherche und Aufsuchen von "Ueberresten" von Notsendern in den (Schweizer) Alpen im 2. Weltkrieg, Restauration eines Labormodelles (D-Zug) von Wilhelm Fröhlich für ein Museum und Sichtung/"Sanierung" von weiteren dort vorgefundenen Experimentier-Kästen. Nach Abschluss der Sache und um der Eröffnung nicht vorzugreifen werde ich die Sache hier dann auch vorstellen. Das ist aber erst gegen Ende dieses Jahres möglich.
Im Forum hier werden auch verschiedene Ansichten zu Auflagen-Nummern diskutiert. Ich möchte hier auch meinen hoch-subjektiven Eindruck zum Problemkreis anfügen und zwar anknüpfend auf folgende praktische Erfahrung: 1955 (Weihnachten) bekam ich als kleiner Knirps den "Optkus + Fotomann". Alles funktionierte, sogar das Entwickeln von Fotos, aber die Kleinlinsenfassung konnte die kleine Linse nicht fixieren und sah auch anders aus, als im Anleitungsbüchlein. Ich beklagte mich beim Verkäufer (Franz Carl Weber, Zürich). Seine Reaktion: "Ah, da haben die etwas geändert" [offenbar während(!!) der Auflage]. Ich sehe den Verkäufer noch heute genau vor mir, wie er etwa fünf Minuten mit Werkzeug arbeitete und mir eine funktionierend Kleinlinsenfassung übergab.
Auch weitere Beobachtungen lassen mich vermuten (ich habe dazu natürlich kein Logbuch geführt):
KOSMOS hat während der Laufzeit von Auflagen Änderungen durchgeführt (Respekt!). Heute würde überschüssiges Material generell (nicht speziell bei KOSMOS) wohl einfach fortgeworfen. Damals aber, wenn Teile ausgingen oder übermässig vorhanden waren, wurde "notfallmässig" ausgeholfen. Alle hier erinnern sich an das Paradebeispiel des roten Klebers auf dem Kastendeckel: " .. jetzt über 100 Versuche ... neu mit Transistor und Diode ...". Ich denke, auch zum Beispiel mit der zeitweiligen Verwendung von Nicht-Messing-Klemmen [Material-Knappheit im 2. WK] oder wechselnden Drahtfarben auf den Wabenspulen war das so. Von Teile-Vermischungen durch die Nutzer in heute angebotenen Kästen ganz zu schweigen. Man darf hier wohl nicht zu kritisch sein.
Eines meiner aktuellen Probleme liegt in folgendem Bereich und vielleicht kann da Juergen oder jemand anders helfen:
Wohlbegründete Vermutung: Gegen Ende der Holz-Platten Ära des Radiomann muss es nach menschlichem Ermessen bei KOSMOS internen "Zoff" gegeben haben. Einerseits wollte Wilhelm Fröhlich verständlicherweise den Holz-Radiomann weiter entwickeln ["mein" oben erwähntes Labormodell lässt grüssen"], anderseits waren da "Herstellungskosten-Drücker" [Spulen, Klemmen, Grundplatten] und drittens: Der Einfluss von Heinz Richter bei KOSMOS nahm zu. Es fand ein schleichender Uebergang vom "Radiomann" und "Radio-Technik" nach "Radio+Elektronik" statt. Der "Plastik-Radiomann" kann als eine Art temporäre Kompromiss-Lösung angesehen werden (wobei nach meinem privaten Empfinden der Verlust von Summersender und "eigenem Rundfunkkonzert" durch die neuen Zusatzversuche nur teilweise kompensiert wurde. Aber wie heisst es so schön: "Was ich nicht weiss, macht mir nicht heiss". Die neue "Schülergeneration" hatte gar keine Kenntnis mehr von diesen legendären Versuchen. Und: Diese "Kompromiss-Lösung" hat sich erstaunlich lange und sehr erfolgreich gehalten. Röhren sind "unverwüstlich" und halten eben lange und bei Radio+Elektronik D kamen sie sogar wieder zurück

.
Ein weiterer Schlüssel zur Aufhellung dieses "Zoff"-Problems liegt wohl bei der 12. Auflage: Dort waren - offenbar in grosser Eile bereitgestellte - Zusatzversuche mit Transistor und Diode [zusätzlich zu erwerben] als Ergänzung beigefügt und genau diese fehlen mir. Um endlich mal einen Versuch zur Darstellung einer konsistenten Geschichte der "internen Vorgänge bei KOSMOS" im Zusammenhang mit dem
Ende des historischen(!) Radiomanns wagen zu können.
Könnte Juergen oder sonst ein beneidenswerter Besitzer

der 12. Auflage diese
Zusatz-Versuche einscannen und hier mal vorstellen?
Das restaurierte Labormodell wird hier - wie eingangs erwähnt - gegen Ende Jahr vorgestellt - zusammen mit seiner "Geschichte". Etwas lange, aber ich möchte einer offiziellen Eröffnung in einem Schulmuseum nicht vorgreifen und einiges ist noch zu klären.
73, mit freundlichen Grüssen
Radiomann (Paul Gantner)
edit 12:25 Uhr : Ich beginne an Telepathie zu glauben
. Eben hat Juergen genau diese Seiten andernorts ins Forum gestellt. Ganz herzlichen Dank, Juergen! Die Posts haben sich gekreuzt.