Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Alte Kästen - Versuche nachgebaut und neue Ideen

Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 20. Okt 2011, 18:48

Seine Kreativität hat unser Mitglied ThomasK bereits mit dem Nachbau der Detektor-Radio-Karte klick und dem Projekt "KOSMOS Radiomann im Maßstab 1 : 2" klick unter Beweis gestellt.

Hier nun ein weiteres Beispiel von ihm, welches mich soeben erreichte: der KOSMOS Flach-Radiomann.


Die Vorderseite des Aufbaus, sie ist im originalen grün des Kastens und mit dem Deckelbild des ersten Radiomann von 1934 versehen. Die Münze zeigt das Größenverhältnis.

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Hier die Rückseite der Karte sowie Detailbilder des Aufbaus (Bleiglanz-Detektor sowie Drehkondensator).


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Auf die Idee muss man erst mal drauf kommen: Verschlussklammern für Versandtaschen als Klemmen für die Lötstützpunkte. Der Detektor, der Drehko und die Spule sind unter die Klemmen gesteckt und können damit auch ausgewechselt werden. Als Achse des Drehkondensators fungiert eine Verschlußklammer mit rundem Kopf. :-)

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Hier das Schaltbild des Aufbaus, Antenne und Erde werden an den Klemmen der Spule angeschlossen.

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Re: Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 23. Okt 2011, 12:59

Hallo Jürgen,

danke für die Vorstellung des kleinen Präsents. Hast Du ihm denn schon etwas entlocken können? Durch meinem starken Ortssender braucht man die Teile fast nur zusammen in eine Kiste zu schmeißen und hat schon Empfang. :lol:
Das Ganze ist eigentlich aus der Idee heraus entstanden, wie man günstig einen Radiomann herstellen kann und verwendet viel gewöhnliche Haushaltsmaterialien. So ist z.B. der Drehko auch nur aus Pappe, Transparentpapier und gewöhnlicher Aluminiumfolie, sowie den von Jürgen erwähnten Klammern (hebe ich immer auf). Die Skala müsste im Übrigen mit der des Drehkos Deines Radiomanns übereinstimmen: Es ist ein Scan davon.
Der Drehko ist beim "Flach-Radiomann" leider nicht austauschbar, also nicht untergeschoben, sondern aufgeklebt. Für den Rest gilt das aber, so auch für die Drahtverbindungen. Somit kann man z.B. die Antenne auch kapazitiv ankoppeln bzw. andere Schaltungsvarianten ausprobieren.
Wer im Übrigen kein Kristall hat und auch kein Wood-Metall, um diesen einzugießen, sollte auf eine schöne Germaniumdiode ausweichen (z.B. AA112, meine Lieblingsdiode).

Und wenn jemand eine Idee hat, wie eine funktionierende Radioröhre aus Pappe kostengünstig realisiert werden kann, immer her damit! :lol:

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Re: Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 23. Okt 2011, 14:38

Hallo Thomas,

den Empfang habe ich zwar noch nicht ausprobiert, aber immerhin schon einmal provisorisch rund 30 m Draht im Garten aufgehängt (in ca. 2 m Höhe, einfach an Tannenzweigen "befestigt"). Damit werde ich den Flach-Radiomann mal abends testen....

Den Drehko und die Spule habe ich übrigens nachgemessen:

Der Drehkondensator hat 10 ... 212 pF, die Spule hat 303 µH. Das ergibt einen rechnerischen Frequenzbereich von ca. 640 ... 2.800 kHz (theoretisch, also ohne die Auswirkung der Antenne auf den Schwingkreis). Also fast komplette Mittelwelle und sogar etwas Kurzwelle. Das passt schon einmal. :-)

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Re: Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 24. Okt 2011, 13:04

Hallo Jürgen,

wenn fast der ganze Mittelwelenbereich abgedeckt wird, dann sollte wohl auch etwas zu empfangen sein. Ich hatte an dem Kristall zumindest die ein oder andere schwächere Stelle gefunden.
So gesehen ist es für mich dann wohl eher von Nachteil, einen starken Ortssender zu haben, der alles andere "verdrängt". Dafür kam ich dann auch mit eine 6m-Antenne aus. Ich denke mit Deiner 30m-Variante sollte auf jeden Fall etwas drin sein. ;)

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Re: Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 24. Okt 2011, 19:15

Hallo Thomas,

mit Ortssender wäre es sicherlich einfacher, aber den gibt es hier schon seit langem nicht mehr...

Am oberen Ende der Skala sind abends etwa 3 Sender - gewissermaßen gleichzeitig - zu empfangen. Das liegt nicht an der Ausführung des Flach-Radiomanns und seiner Bauteile sondern allein an der einfachen Detektorschaltung. Selektion und Lautstärke sind natürlich von der mehr oder weniger festen Ankopplung der Antenne an den Schwingkreis abhängig, hierzu habe ich versuchsweise einen Drehko angeschlossen. Deutlich zu identifizieren: Deutschlandradio auf 990 kHz aus Berlin. Immerhin 400 km Entfernung. :-)

Als KOSMOS den Radiomann seit den 30ern bis in die 70er Jahre vertrieb, gab es genug Radiosender auf Mittelwelle. Das ist heutzutage leider vorbei, immer mehr Sender wurden mittlerweile abgeschaltet. :(

Übrigens: Bisher kannte ich den Begriff nur aus alten Fachbüchern, jetzt aber durfte ich erstmals selber an einem Detektorkristall "stochern". Das ist schon ausgesprochen mühselig, aber irgendwie funktioniert es doch. Da erscheint auch verständlich, warum man in den 20er oder 30er Jahren sehr aufwändige Kristall-Detektoren zur Einstellung des richtigen Kontaktdrucks und der passenden Stelle am Bleiglanzkristall herstellte.

Klar, ich habe es natürlich auch mal mit einer Germaniumdiode versucht, weil es dann auf Anhieb (und lauter) funktioniert. Aber die Fummelei mit dem Kristall und der Andruckfeder ist eben damaliger Stand der Technik. Beim Radiomann hielt die Diode ja auch erst 1960 Einzug in den Kasten.

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Re: Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 25. Okt 2011, 19:48

Hallo Jürgen,

schön, dass es auch bei Dir funktioniert. Vielleicht würde ich ja auch lieber Deutschlandradio hören, geht aber aufgrund des Ortssenders und der mangelnden Selektivität der Schaltung nicht.

Hattest Du bislang nicht mal die Kristalle Deiner Radiomänner ausprobiert? Also ich finde genau das sehr spannend. Ich habe mit verschiedenen Kristallen experimentiert. Der Bleiglanz von meinem Radiomann und einer aus einen Baukasten Elektro funktionieren sehr gut, auch ohne viel Gestochere und vor allem auch sehr laut. Dein Flach-Radiomann-Kristall ist natürlich auch sehr klein und hat nicht die feine Oberflächenstruktur, wie die "professionellen" Radiokristalle. Dafür ist Deiner aber aus einem Bergwerk in Bad Grund im Harz (selbst gekauft! :lol: ). Meine sonstigen Bleiglanz- und Pyritkristalle funktionieren zwar auch, aber das ist dann doch recht mühselig.

Viel Spaß noch beim weiteren Empfang! Aber ich habe ja auch versucht ihn optisch etwas ansprechend zu gestalten - fürs Regal. :-)

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Re: Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 25. Okt 2011, 20:21

Hallo Thomas,

nee, mit dem Kristall der alten Radiomänner bis Ende der 50er Jahre hatte ich bisher noch keine Versuche unternommen. Wie gesagt: erst jetzt, mit dem Flach-Radiomann, zum ersten Mal "gestochert".

Immerhin bin ich stolzer Besitzer eines 216 (!) Gramm schweren Galentit- (=Bleiglanz-) Brockens. Herkunft: Bleiwäsche im Sauerland. Wenn ich den mal mit dem Hammer "bearbeiten" sollte, können damit noch Generationen von Bastlern mit Kristalldetektoren experimentieren. Zum Vergleich: der meinem 59er Radiomann beiliegende Kristall bringt es gerade mal auf 0,7 Gramm. :-)

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Re: Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 27. Okt 2011, 18:33

Hallo Jürgen,

na, das wäre dann doch ziemlich schade um die schöne und vor allem heimische Bleiglanz-Stufe. Aber Du kannst ihn ja mal ganz ohne Zertsörung so abtasten: Detektorradio ganz natürlich sozusagen!

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Re: Projekt KOSMOS Flach-Radiomann

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 27. Okt 2011, 19:14

nee, sooo schade nun auch wieder nicht:

wenn man bei ebay unter Bleiglanz oder unter Galenit sucht, findet man - neben teuren ausländischen Exoten - auch kleine heimische Brocken im einstelligen Preisbereich. Damit lässt sich preiswert stochern... ;-)

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