Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

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Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon ChrisH » 15. Jan 2012, 14:03

Hallo ins Forum,

für die KOSMOS-Elektronikkästen (momentan den E 200) suche ich Ersatz für den Kupferlackdraht, um Spulen zu wickeln. Ich habe gehört, im Original ist es 0,3mm Draht. Wer kann mir zum Einem bestätigen, welcher Draht(Type) genau in den KOSMOS-Kästen beigelegt war (und ob alle Reihen gleich waren X, XN, R&E, ect.) und zum Anderen einen Ersatz zur Beschaffung empfehlen? Und zählt bei der Angabe 0,3mm der Kupferdurchmesser oder der Gesamtdurchmesser, der ja durch die Lackschicht geringfügig größer ist?

Ich habe bei Conrad u.A. mit der Artikelnummer 605095-62 Draht gefunden (Fa. Block) mit 0,28 mm Särke, 175 Meter Spule für 7,95€. Weiter 607584-62 (Conrad-Hausmarke) 0,30 mm (Aussendurchmesser, schätze 0,28 mm innen) auf der 50-Meter-Spule für 3,58 €. Was muss ich beachten?

Aus früheren Tagen habe ich noch eine uralte Spule mit 0,13mm-Draht hier, die mir zwar jetzt nichts nützt aber ein schönes Andenken ist: als Fernmeldetechniker in den frühen 80er Jahren durfte ich noch Relaisspulen wickeln sowie Relaiskontakte justieren. Erst das Lehrjahr nach mir begann auf elektronischen Anlagen zu lernen.

Danke für Informationen und Hinweise.
Grüße, ChrisH
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 15. Jan 2012, 14:56

Den Wickeldraht von KOSMOS XG-Kästen und von einem Radio+Elektronik 1 habe ich soeben nachgemessen: 0,32 mm bzw.(R+E 1) 0,34 mm. Also 0,30 mm ohne Lackisolation. Dazu gibt es z.B. hier klick eine Tabelle.

Ein Tipp (den mir radioman vor einiger Zeit gab), wenn auch die rote Farbe stimmen soll: bei ibay nach "Kupferlackdraht rot" bzw. "Kupferdraht rot" suchen und dort den passenden Durchmesser wählen.

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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon ChrisH » 15. Jan 2012, 19:07

Hallo Jürgen,

danke für das Nachmessen des Drahtes. Die Idee mit ebay ist zwar nicht schlecht, aber die meisten Anbieter verkaufen den Draht als "Basteldraht" und haben leider keine genauen Angaben zum Material (also ob 0,3mm der Draht selbst oder der gesamte Durchmesser sind). Ähnlich geht es mir bei Conrad & Co: selbst auf den Produktdatenblättern ist nicht vermerkt, welches Mass der Hersteller nun genau angibt. Sind die 0,3mm "brutto oder netto"? Ich schreibe morgen mal zwei Hersteller von Kupferlackdraht direkt an.

Grüße, ChrisH
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 15. Jan 2012, 20:07

Hallo ChrisH,

ich hatte gerade den Transformator für meinen E200 gewickelt. Die Wicklung der Spulen ist im hinteren Teil der Anleitung beschrieben. In meinem Exemplar (3. Auflage, 1981) ist es das Kapitel 69 ab Seite 199. Dort steht: "Zum Wickeln von Spulen wird der Wicklungsdraht (Teil 11) verwendet. Er heißt "0,3 CuL", was bedeutet, daß er einen Durchmesser von 0,3 mm (ohne Isolierschicht) hat, aus Kupfer besteht und mit Lack isoliert ist." Das bedeutet also Nettodurchmesser. Da ich für den Trafo auch keinen Rest mehr hatte (obwohl ich damals nicht alle Spulen gewickelt hatte, muss so verdunstet sein), habe ich auch entsprechende Spulenware von Conrad in hellerer Farbgebung verwendet.

Wie ich aus Deinem anderen Beitrag weiß, soll der E200 ja nur funktionsfähig werden und muss nicht 100%-ig original sein. Insofern ist der Conrad-Draht die beste Wahl. Von dem "Basteldraht" rate ich ab. Zum Einen kann man sich des Durchmessers nicht ausreichend sícher sein. Zum Anderen hatte ich mal dunkleren Draht der Stärke 0,7 mm bestellt, um eine alte Schiebespule für einen Detektor zu bauen. Meine Erfahrung: Der Lack ist sehr ungleichmäßig aufgetragen und platzt an vielen Stellen beim Biegen des Drahts ab. Das sieht dann einerseits unschön aus und hat andererseits möglicherweise nicht mehr die ausreichende Isoliereigenschaft. Die ist bei dem Basteldraht darüber hinaus eh fraglich. Quintessenz: Conrad 0,3 mm CuL!

Falls Deiner Anleitung auch der Ausschneidebogen fehlt, kann ich nur noch Maße für die Spulenkörper liefern, da ich auch nur noch zwei nicht ausgeschnittene habe.

Gutes Gelingen,
Thomas

P.S.: Das bei der 50m-Spule 0,3mm CuL von Conrad für 3,85€ hinterlegte Datenblatt weist den Außendurchmesser des Kupferdrahts mit 0,3mm aus. Der Gesamtdurchmesser inkl. Isolierung ist mit max. 0,372mm angegeben.
Im Übrigen benötigt man nach Angabe der Anleitung für alle Spulen inkl. 6,0m-Antenne und 4,0m-Erde 30,45m CuL-Draht. Also eine Conrad-Spule sollte dicke ausreichen. ;)
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon ChrisH » 15. Jan 2012, 21:18

Hallo Thomas,

vielen herzlichen Dank für Deine tollen Ausführungen. Echt gut geschrieben. Mit dem Lackdraht von Conrad haste mich aber eiskalt erwischt: wie konnte ich nur die Angabe des maximalewn Durchmessers übersehen :-o Also für alle, die hier mitlesen, die Bestellnummer ist 607584 und die 50 Meter Rolle (wohl klar lackiert) kommt auf 3,58 €. Hier noch die Daten:

"Drahtdurchmesser: 0,30 mm
Cu blank nach DIN 46431 40500
Isolation: Polyurethan - Lack
Grad 1 in Anlehnung an DIN EN IEC 60317-0-1
Durchmesser: max. 0,372 mm"

Den Ausschneidebogen habe ich (auch noch) als PDF sowie das ganze Handbuch, 3. Auflage 1981 (mit UKW-Anhang).

gelackdrahtverwickelte Grüße, ChrisH
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon wolfgang » 16. Jan 2012, 08:56

Hallo,

ich hatte als Kind eine spätere Auflage (4. oder so) bekommen. Damals war der CuL nicht mehr rot lackiert, sondern mit dem auch heute oft verwendeten Farbton, der fast wie Kupfer aussieht. Kosmos war damals weniger dogmatisch als wir heute ;-)

Man erkennt trotzdem einen kleinen Unterschied zwischen dem Lack und blankem Kupfer.

Gruß
Wolfgang
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 16. Jan 2012, 23:22

Nun, nach genauem Hinsehen hat mein kürzlich gewickelter Trafo tatsächlich die gleiche Farbe wie meine noch vorhandenen damals gewickelten Spulen des E200, und das schon bei der dritten Auflage.

Gruß,
Thomas
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon Georg » 22. Apr 2012, 14:07

Hallo,
hinter den Farben der Lackdrähte stand eigentlich keine
Absicht oder Zweck.
Historisch wurden zuerst Naturharze wie Kopal u. ähnliche verwendet,
Ab 1910 konnte Phenol-Formaldehydharz eingesetzt werden.
Die fallen meist recht dunkelfarbig an.
Das sind die eher schwärzlichen oder braunen Lacke der 20er bis 30er,
Später wurden auch Epoxiharze und seit den 60ern vorwiegend
Polyimidharze verwendet.
Im Laufe dieser Zeit wurden bei Herstellung der Lackharze und bei der
Applikation Fortschritte gemacht, die zu immer helleren Farben
(bei Anwendungsschichtstärke) führten.
Man kann davon ausgehen, daß Kosmos einfach marktgängige Ware
kaufte. Jedenfalls dürfte der Lackdraht aus Vorkriegszeiten nicht
mehr beschaffbar sein.
Heute unterscheidet man nach Dauertemperaturfestigkeit, es gibt
zwei Klassen, bis 120 und bis 150 °C, sowie ob der Lack durchlötbar ist.
Letzteres bedeutet, daß der Lack beim Löten durch Hitze und Flußmittel
abgelöst wird. Das ist bei sehr dünnen Drähten (vor allem HF-Litze)
eine wichtige Eigenschaft.
Gruß
Georg
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon FrankR » 11. Mär 2013, 01:33

Dieser Thread ist zwar schon etwas älter, ich stelle meine Frage aber trotzdem mal hier, da sie genau zum Thema passt.

Wie ich den bisherigen Beiträgen entnehmen konnte, wird in den Kosmos Baukästen (XG, R+E1, etc.) Kupferlackdraht mit dem Durchmesser 0,30mm verwendet (ohne Isolierung).

Ich denke, daß ich zur Wicklung von Ankern für Elektromotoren (z.B. für die diversen Elektromänner) auch CuL-Draht mit abweichendem Durchmesser verwenden kann, z.B. Durchmesser 0,25mm oder 0,40mm. Liege ich mit dieser Annahme richtig?

Wie ist es aber bei der Bewicklung der Radiospulen bzw. bei Draht der für aufgespannte Antennen verwendet wird? Ich kann mir vorstellen, daß in diesen Fällen derartige Toleranzen nicht erlaubt sind! Oder ist dem nicht so? Falls möglich, welche Toleranzen sind erlaubt?

Hintergrund meiner Frage: CuL-Draht ist bei vielen Anbietern nicht mehr/kaum noch mit der schönen(?) originalen roten Lackschicht zu finden.
Jetzt habe ich bei Opitec doch tatsächlich roten Kupferdraht gefunden, allerdings mit dem Durchmesser 0,25mm (Artikelnummer: 206727).

Wenn dieser Draht mit diesem Durchmesser für die Radioversuche zu verwenden ist, würde ich ihn mir natürlich gerne zulegen.

Ach noch etwas: Der Draht wird als "Kupferdraht, rot" bezeichnet. Mich irritiert nun etwas, daß nicht die Bezeichnung "Kupferlackdraht, rot" verwendet wird.
Aber wenn er rot ist, muß er doch auch lackiert sein ...!?!

Gruß von Frank
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon Georg » 11. Mär 2013, 08:59

Hallo Frank,
da gibt es auch "Silber"draht zum gleichen Preis in gleicher Menge.
Im Ernst: diese Schmuckdrähte gibt es in Blumengeschäften und Gartenabteilungen
seit einigen jahren zu kaufen. Material bei einem dickeren "Silber"draht, den ich
mal kaufte (als Antenne für den Radiomann) war Aluminium.
Gruß
Georg
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon FrankR » 11. Mär 2013, 12:28

Hallo Georg!

Da ich bisher noch gar keine Erfahrung mit dem Radiobau habe,
verwirrt mich Deine Antwort momentan mehr, als daß sie mir helfen würde!

Ich möchte meine Fragen nochmals allgemein - zunächst unabhängig von dem bei Opitec angebotenen Draht - formulieren.
Und außerdem nochmals das aufführen, was ich meine, Georgs Antwort entnehmen zu können.

Die Frage interessiert mich auch allgemein, da ich z.B. bei Conrad den CuL-Draht nicht immer in der gewünschten Stärke bekomme (egal, mit welcher Lackfarbe).

1. Ist es für die Bewicklung der Radiospulen mit CuL-Draht unbedingt notwendig, daß der Draht - wie das Original in den Baukästen, z.B. R+E1 - ohne Isolierung 0,30mm Durchmesser hat? Oder dürfen auch Toleranzen vorhanden sein, z.B. CuL 0,25mm oder CuL 0,40mm?

2. Der Antwort von Georg entnehme ich, daß zumindest für die Verwendung als Antennendraht, sowohl daß Material als auch die
Dicke des Drahtes relativ unwichtig sind (Georg verwendete z.B. für die Radiomann-Antenne "dickeren Draht aus Aluminium").
Korrekt?

3. Ich gehe davon aus, daß für die Bewicklung von Ankerblechen für den E-Motor des Elektromann ebenfalls die Dicke des Drahtes nicht
unbedingt so genau eingehalten werden muß. Korrekt?

4. Jetzt nochmals zum "Kupferdraht, rot" (Link siehe oben) angeboten bei Opitec: Handelt es sich hier vom Typ um den auch in den Kosmos Baukästen verwendeten Kupferlackdraht mit isolierender Lackbeschichtung (nur mit abweichendem Durchmesser) oder nicht? Georgs Antwort entnehme ich, daß es sich um etwas anderes handelt.

Georg spricht hier von "Schmuckdraht", also muß ich davon ausgehen, daß es sich um eine andere Drahtsorte handelt, als den sogenannten CuL-Draht.
Aber was ist genau der Unterschied? Der Draht muß ja aus Kupfer und rot lackiert sein (so jedenfalls wird er bezeichnet). Ist dann diese Lackierung
nicht isolierend? Oder was macht den Schmuckdraht zum Schmuckdraht, im Unterschied zum CuL-Draht?


Bitte versucht mal, meine Fragen entsprechend meiner Auflistung zu beantworten. Ich möchte es auch immer ganz genau wissen. ;-)

Danke!
Frank
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon Kosmonaut » 11. Mär 2013, 13:23

Bei Conrad gibt es Draht, der elektrisch und mechanisch passen sollte. Möglicherweise ist die Farbe der Lackisolation aber nicht rot. http://www.conrad.de/ce/de/product/605426/Kupfer-Lackdraht-Draht-Durchmesser-03-mm-50-m-Conrad

In meinen Kästen aus den 60er bis 80er Jahren liegen allerdings Drahtrollen in diversen Schattierungen von dunkelrot, hellrot bis gelborange. Wenn es trotzdem rot sein soll, könnte so etwas geeignet sein: http://www.ebay.de/itm/Kupferdraht-rot-Lackiert-0-3-mm-Spulen-Antennen-/111028462949?_trks

Beim sogenannten Schmuckdraht, Basteldraht, Bindedraht weiß man nicht, ob der Lack beim Biegen abplatzt. Kann sein, muß aber nicht. Jedenfalls habe ich meinen Draht immer im Elektronikladen gekauft und nicht im Blumengeschäft.

Beim Durchmesser ist der Widerstand und der verfügbare Wickelraum zu bedenken, daher sollte man nicht zu sehr abweichen. 0,25mm müßte aber noch funktionieren. Als Antennendraht kann man alles mögliche nehmen, auch den Schmuckdraht.
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon buedes » 11. Mär 2013, 13:41

Hallo Frank,

schau mal bei Opitec nach der Nummer 247.023 oder 247.034 (kleinere Menge). Bei mir im Katalog heißt es dort: "Kupferlackdraht, lötbar, DIN 46435, für Wicklung von Spulen und Relais, Durchmesser 0,3mm. Es gibt ihn dort auch in 0,5mm D.

Gruß, Horst
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon Georg » 11. Mär 2013, 13:48

Hallo Frank,
nochmal zu dem Angebot von Opitec: Das Angebot von Silber- , Messing- und Kupferdraht
zum gleichen Preis macht mich mißtrauisch. Wie gesagt kenne ich Drähte dieser Art
(einschließlich des "Effektdrahtes") aus Blumengeschäften. Und die Bezeichnung des
Artikels ist bei der Intelligenz heutiger Ladenschwengel kein Argument.
Frage doch einfach mal bei Opitec.
Ansonsten: Wenn du nach Spulen etc für Radiomann fragst, dann bitte auch
zwischen Radiomann "Holzplatte" und "Kunststoffplatte" unterscheiden.
Ersterer hatte noch CuLS = Kupfer/Lack/Seide. Für die Optik (nicht die Funktion)
ist das wichtig.
Gruß
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon Kosmonaut » 11. Mär 2013, 14:28

buedes hat geschrieben:....Opitec nach der Nummer 247.023 oder 247.034 (kleinere Menge). Bei mir im Katalog heißt es dort: "Kupferlackdraht, lötbar, DIN 46435, für Wicklung von Spulen und Relais, Durchmesser 0,3mm. Es gibt ihn dort auch in 0,5mm D.


Der Draht könnte passen, aber er soll doch rot sein wegen der Optik und des Nostalgieeffekts (obwohl Kosmos..., aber das sagte ich schon). Ich habe diverse Spulen und auch Elektromotoren vom X-Labor und Elektromann mit Draht gewickelt, der vom Durchmesser etwa hinkam, und die Farbe war mir stets egal. Was halt in der Bastelkiste liegt. 0,5mm könnte für den Elektromotor zu viel sein, denn der Wicklungsraum ist begrenzt. Bei den Hf-Spulen kann es auch eng werden. Die 4-Kammer Spulenkörper fassen ca. 100 Windungen 0,3mm Draht pro Kammer. Bei KW-Spulen könnte hingegen ein etwas dickerer Draht nicht schaden, sofern die Spulen auf normale nichtgekammerte Körper gewickelt werden, z.B. beim XU. Beim R+E ist der mechanische Aufbau komplizierter (Sonderanfertigung) und beim E200 ist der Wickelraum auf den Pappkörpern so eng toleriert, daß sich die Verwendung dickeren Drahtes verbietet.
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Bezugsquellen

Ungelesener Beitragvon memww » 20. Jan 2014, 18:48

fuer alle, die hier ueber die Suche ankommen:
Habe meinen Kupferlackdraht-Bedarf bei reichelt.de gedeckt. Gut sortiert und nach meinen bisherigen Recherchen vom Preis her nicht zu unterbieten.
Gruss,
Michael
memww
 
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Re: Kupferlackdraht-Ersatz aber welcher?

Ungelesener Beitragvon Lutz » 21. Jan 2014, 01:51

Moin!

Für HF-Anwendungen ist die Drahtdicke schon ein entscheidendes Kriterum und sollte möglichst genau eingehalten werden.
Wird z.B. eine einlagige MW-Spule auf einen Ferritstab (mit isolierung, natürlich) aufgewickelt, dann ergäbe sich bei dünnerem Draht eine kürzere Spulen-Wickellänge und bei dickerem Draht eine grössere Spulen-Wickellänge. Das hat natürlich dann Einfluss auf die Induktivität, denn eine Spule aus dünnerem Draht ist konzentrierter und erreicht eine höhere Induktivität. Dieses Verhalten gilt auch noch bei UKW-Luftspulen. Da nimmt man dann eh dickeren Draht, wegen der mechanischen Stabilität und ausserdem kann man die UKW-Spule dann durch Auseinanderziehen oder Zusammendrücken noch genauer justieren.

Nicht so tragisch bei Mittelwellenspulen wäre es wegen der genauen Drahtdicke, wenn die Spule mehrlagig auf einen relativ kleinen Wickelkörper aufgebracht werden soll, da ist ja das Verhältnis Länge zu Durchmesser nicht mehr von der Anzahl der Wicklungen direkt abhängig. Dafür steigen bei mehrlagigen Spulen die kapazitiven Einflüsse zwischen den Lagen und im Grunde gibts die kapazitiven Einflüsse auch bei einlagigen Spulen von Windung zu Windung. "Ganz schlimm" sind dabei letztlich die "wild gewickelten" Spulen. Schon früh hat man das erkannt und hat zu Uropas Detektorradiozeiten bereits besonders kapazitätsarme Korbspulen gewickelt.

im Mittelwellenbereich wird ja auch oft dann angewiesen, dass man den Empfangsbereich durch Verschieben der Spule auf dem Ferritstab justieren kann, denn am Rand ist die Induktivität nicht so gross, als wenn der Spulenwickel mittig auf dem Stab sitzt. Je nach den Bedingungen, die der Baukasten bietet, ist man in der Wahl der Position der Spule auf dem Ferritkern nicht so frei. Dann ist es natürlich empfehlenswert, die Daten so genau wie möglich einzuhalten.
Wobei ich aber aus Erfahrung sagen würde, dass der Unterschied zwischen 0,3mm und 0,28mm nicht dazu führen wird, dass nu garnix mehr geht.

Viele Grüsse
Lutz

p.s. wer etwas mehr Theorie möchte, findet die z.B. hier: http://www.b-kainka.de/bastel95.htm
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