Hallo Liste,
mir sind im letzten Jahre zwei Effekte in gasgefüllten und Hochvakuumröhren aufgefallen, bei denen ich eine Art von Materialfluss (zusätzlich zu dem von Elektronen und Ionen), die ich gleich beschreibe und die man vielleicht mit Ablation (Abtragung) umschreiben könnte. Ich erhoffe mir Klärung bei der Frage des Wirkungsmechanismus und vielleicht weitere ähnliche Beobachtungen von Euch.
Fall 1 - Bienenkorblampe
Als ich im Herbst 2012 mein altes Hobby Radiobasteln und Elektronik entdeckte, gelangte ich zu ebay und stolperte dort auch über "Bienenkorblampen". Das sind gasgefüllte Lampen, die über einen internen Vorwiderstand an 220 V (jetzt 230 V) betrieben werden. Der Name ergibt sich aus zwei paralleln Drähten (den Elektroden), die bienenkorbähnlich aufgewickelt ein rötliches Glimmlicht auf beiden Drähten zeigen.
Der Kauf war für mich nostalgisch bedingt, sie faszinieren mich. In meinem alten Physikbuch (dies via booklooker gekauft) bereits ist sie erwähnt.
Ich benutze sie, um meinen Basteltisch als "unter Spannung" stehend deutlich zu kennzeichnen. Sie überragt in einer Fassung auf dem alten Röhrenradio stehend alle übrigen Gerätschaften und erinnern mich beim Verlassen meiner "Bastel- und Experimentierküche" daran, den Tisch freizuschalten. Also unterliegt sie einem Dauerbetrieb.
Natürlich habe ich auch versuche durchgeführt. Mit der gespreizten Hand in schneller periodischer Beweung als lineares "Blendenrad" konnte ich einen Stroboskop-Effekt beobachten: es war meistens nur ein einziger Draht mit Glimmlicht überzogen, mal der eine und mal der andere.
Ich beabsichtige, ein Blendenrad aus Pappe zu bauen und auf einen Kleinmotor aufzustecken. Idee (als Notitzzettel) und Motor liegen bereits auf dem Tisch.
Auch mit Gleichspannung habe ich die Bienenkorblampe betrieben: das Ergebnis entsprach den Erwartungen. Leide habe ich keine Digicam, um diese(s) Ergebnis(se) hier blidlich zu präsentieren.
Und nun beobachte ich mit zunehmer Tendenz ein diffuse Schwärung auf der Innenseite der Bienenkorblampe (die Eindunklung auf der Außenseite hat andere Ursachen und wird in größeren Abständen entfernt). Meine Vermutung, die schnell fliegenden energiereichen Kationen (positiv geladene Gasionen) fliegen von der Anode zur Katode und zerstäuben diese. Vielleicht wird aber auch die Anode von den Anionen (Elektroden) beim Aufteffen zerstaubt. Die zerstäubten Metallatome (-inonen) schlagen sich auf der Innenseite des Glaskolbens ab.
Habt Ihr mit Glimmelampen (auch anderen Typs) ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Fall 2 - Magisches Auge
Hier fiel mir heute auf, als die Sonne mitten aufs Magische Auge des alten großen Röhrenradios fiel (das mit dem Bienenkorb oben drauf), dass der Leuchtschirm, der abends und nachts im eingeschalteten Radio hellgrün aufleuchtet, an fast allen Stellen aufgeraut ist. Nur die Stellen hinter den elektrisch abschattenden Stegen sind glatt (geblieben), weil hier - so meine Vermutung - nie Elektronen landen.
Ich besitze außer dieser EM-Röhre keine weiteren alten. Sieht das bei Euch ähnlich aus? Könnte mir hier einen ähnlichen Effekt wie oben vorstellen. Da Hochvakuum kommen nur Elektronen infrage. Von einer verdunkelung kann ich allerdings nichts beobachten. Vielleicht werden die heraus geschlagenen Metallteilchen aber auch von der Röhrenkatode angezogen oder landen auf der Getterung (zum Erhalt des Hochvakuums) der Röhre.
Was meint Ihr dazu?
Gruss
Hans-Günter