Erstinbetriebnahme Kosmos E200 Super Labor

Alte Kästen - Versuche nachgebaut und neue Ideen

Re: Erstinbetriebnahme Kosmos E200 Super Labor

Ungelesener Beitragvon Kosmonaut » 3. Mär 2013, 21:38

Mir ist die Idee gekommen, ob man auch ohne das Nf-Modul aus dem R+E 100 das E200 Radio verbessern kann, unter Zuhilfenahme eines weiteren Transistors (BC549C o.ä.) und weniger passiver Bauteile aus der Bastelkiste (Materialwert wenige Cent). Nf-Verstärkung sollte ausreichen per Op-Modul und der diskreten Gegentaktendstufe. Es fehlt nur die zweite Hf-Stufe im Original-MW-Radio des E200 gegenüber der Ü3-Version.

EDIT: Zunächst einmal habe ich das Nf-Modul aus dem R+E 100, welches im Handel nicht mehr erhältlich ist (es sei denn, man kauft extra einen R+E 100 Kasten bei Ebay), durch das neuere AMP-Modul aus der XN-Reihe ersetzt. Es müssen zwei Elkos, die beim alten Modul schon eingebaut sind, extern beschaltet werden (am Anschluß für die Verstärkungsregelung sowie am Laufsprecherausgang). Es ist kein Unterschied festzustellen, das Modul verwendet ohnehin das gleiche IC, TBA820.
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Re: Erstinbetriebnahme Kosmos E200 Super Labor

Ungelesener Beitragvon DerAmateur » 6. Okt 2016, 21:56

Was empfängt man mit den E200 Mittelwellen-Empfängern denn heute noch? Die letzten deutschen Mittelwellensender wurden doch Ende 2015 abgeschaltet. Lohnt es sich noch, dem Kasten nachzujagen?
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Re: Erstinbetriebnahme Kosmos E200 Super Labor

Ungelesener Beitragvon Kosmonaut » 6. Okt 2016, 22:18

Sobald es dunkelt, erwacht das MW-Band zum Leben, nur eben in fremden Sprachen. Andere Länder sind nicht so dumm wie Deutschland. In England kann man überall auch tagsüber mehrere MW-Sender empfangen. In Deutschland kommen diese leider nur nach Sonnenuntergang an. In der nun kommenden Jahreszeit kann das schon am frühen Nachmittag funktionieren. Leider wurde BBC World Radio auf 648kHz abgeschaltet. Der Sender war hier als einziger aus England tagsüber zu hören.

Der E200 hat ohnehin nur wenige Radioversuche. Wenn man sich für allgemeine Elektronik interessiert, so ist der Kasten noch verwendbar. Ich hatte ihn 2006 gebraucht für 50€ erworben und letztes Jahr für etwa den gleichen Betrag wieder abgestoßen. Eine Wertsteigerung ist nicht zu erwarten, der Sammlerwert ist nicht gegeben. Mehr als 50€ würde ich aber auch heute nicht ausgeben (wenn vollständig).

Wenn man sich einfach nur schnell und billig mal ein MW-Superhetradio zusammenlöten will, so kann man für 6€ Bausätze aus China kaufen, z.B. HX-108. Funktioniert bestens.
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Re: Erstinbetriebnahme Kosmos E200 Super Labor

Ungelesener Beitragvon wolfgang » 7. Okt 2016, 14:48

Hallo,

der E200 hat letztlich nur eine MW-Radio, das durch eine Feldstärkeanzeige ergänzt werden kann. Dazu kommt ein KW-Radio und ein UKW-Radio. Die Radio-Technik wurde im Radio+Elektronik 100/101 breiter behandelt. Wenn es dir um Radioschaltungen geht, ist der E200 daher der falsche Kasten. Geht es dir um Elektronik im Allgemeinen bietet der Kasten eine sehr gute Grundlage.

Allerdings hat der Kasten als Kind der frühen 80er Jahre seine Grenzen in der Auswahl der Halbleiter. So findest du neben LED, Diode, NPN- und PNP-Transistor nur den LM324N (4-fach OP). Hallsensoren, 555-Timer und ähnliches kam erst in den Folgegenerationen dazu.

Gruß
Wolfgang
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Re: Erstinbetriebnahme Kosmos E200 Super Labor

Ungelesener Beitragvon DerAmateur » 7. Okt 2016, 19:12

Hm für den Hx-108 würde ich den Lötkolben mal wieder in die Hand nehmen. Kästen lege ich mir eher für meine Kinder auf die Halde. Würdet ihr für Ältere eher den E200 oder den X4000 sehen? Ich fand den X4000 ja damals toll; die Kästen für Jüngere wie Spiele mit Elektronik und Spiele mit Radio auch.
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Re: Erstinbetriebnahme Kosmos E200 Super Labor

Ungelesener Beitragvon Kosmonaut » 7. Okt 2016, 20:04

X4000 plus high-tech ist nicht verkehrt. Habe ich vor 10 Jahren zusammen für sage und schreibe 99€ per Ebay Sofortkauf erworben. Vor einigen Jahren dann wie Sauerbier bei ebay Kleinanzeigen eingestellt. Schließlich hat sich nach Monaten jemand gemeldet und den HighTech für 30€ abgenommen. Den X4000 hatte ich bei Ebay schließlich für einen kläglichen Betrag verramschen müssen. Erst wollte ihn jemand bei Kleinanzeigen, dann wieder nicht. Derselbe tolle Kunde hatte dann bei der Auktion zugeschlagen, aber bei Ebay eine andere Anschrift als bei paypal angegeben. Also kam das Paket zurück und ich mußte es noch einmal versenden. Am Ende habe ich Verlust gemacht. Fazit: Man müßte heutzutage beide Kästen zusammen für ca. 50€ erwerben können. Leider gibt es keine Ersatzteile mehr. Wenn etwas fehlt, hat man Pech gehabt.

Die R+E 100/101 hatte ich auch einmal. Die Radioversuche sind allesamt vom R+E 1, 11, 12 abgekupfert. Nachdem es auf der MW ruhig geworden ist, hatte ich die Kästen zusammen etwa für den Einkaufspreis wieder loswerden können (ca. 30€ zusammen, vollständig, gebraucht). Ich weiß nicht, ob man Kinder damit heute noch begeistern kann. Die jungen Leute hören kein Radio mehr, nicht mal UKW, und MW schon gar nicht. Kurzwelle ist auch uninteressant. Radio China auf allen Bereichen. Man hat doch heute die ganze Welt im Internet und per Handy ständig dabei. Die Technik dahinter interessiert so wenig wie die Kuh über das Gras nachdenkt, das sie frißt (Wer hat das gesagt?).

HX-108 http://www.ebay.de/itm/HX108-2-seven-tube-superheterodyne-AM-radio-Receiver-Frequency-525-1605KHz-kit-/181964695221 https://www.youtube.com/watch?v=v7BsIwMxFVk Auch ohne Fremdsprachenkenntnisse interessant und nützlich, zeigt es z.B. wie die Filter eingesetzt werden (Farben). Die Anleitung ist rein chinesisch und enthält wenig mehr als ein Schaltbild. Ebenfalls fehlen Hinweise, wie man einen Superhet abgleicht (Zf, Empfangsbereich, Skala, Vorkreis-Gleichlauf). Immerhin 7 Stellschrauben (3 ZF-Filter, Oszillatorspule, Spule auf dem Ferritstab, 2 Trimmer am Drehko). Es hilft, wenn man mal eines der verfemten Heinz Richter Bücher gelesen hat. Ich habe den Zusammenbau nebst Abgleich an einem Abend erledigt (ca. 4h). Geht sicher schneller, wenn man Akkordlohn erhält. :oops:
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Re: Erstinbetriebnahme Kosmos E200 Super Labor

Ungelesener Beitragvon DerAmateur » 7. Okt 2016, 22:42

Um die Begeisterungsfähigkeit der Kinder mache ich mir erstmal keine Sorgen. Schon der ganz einfache, recht neue Kasten Elektronik-Zauber mit statischer Elektrizität, einfachem Elektroskop, Glimmlampe etc kommt gut an. Das man eine Kunststoffplatte mit Wolle reibt, und damit eine Lampe zum Leuchten bringen kann, weckt den Sinn für Wunder. Wenn elektrische Ladung fließt, ist das elektrischer Strom ...

Der HighTech hat auch viel Spaß gemacht. Falls und wenn die Kleinen mal so fortgeschritten sind, würde ich heute zum Breadboard und den üblichen Anbietern wie alice1101983 auf EBay umschwenken. Arduino & Co sind eben doch etwas leistungsfähiger als ein Kosmos CP-1;)
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