Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ideen und Vorschläge zur Beschaffung, zum Nachbau, zum Ersatz oder zur Wiederaufbereitung alter Kästen oder Bauteile

Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 2. Apr 2012, 00:35

Danke Frank,

auf der Seite war ich schon mal und denke, es könnte gehen.

Es kommt also drauf an, eine Batterie von möglichst vielen Kondensatoren zusammenzuschalten, um eine große Kapazität aufzubauen. Mit der schlagartigen Entladung eines darin gespeicherten Gleichstroms in eine dicke Spule könnte man dann darin den starken Strom erzeugen, der notwendig ist, um den Magnet in die Sättigung zu führen und dadurch permanent zu machen.

Also muss ich jetzt mal "fette" Kondensatoren sammeln gehen. :lol:

Gruß, Horst
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 2. Apr 2012, 08:27

Hallo Jürgen,

tut mir leid, aber ich muss dich wieder einmal mit einem Foto- Auftrag quälen:

1.) Bitte ein Bild vom Doppel-T-Anker Nr. 42 auf Millimeterpapier. Wie groß ist der äußere Dreh-Durchmesser des Spulenkerns?

2.) Die Grundplatte Nr.1 des großen Kastens möchte ich auch nachbauen. Bitte lege einen Maßstab drauf; dann kann ich mir die Lochabstände mit dem Zirkel abgreifen.


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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 2. Apr 2012, 16:43

Hallo Horst,

hier erst einmal die Grundplatte Nr. 1. Die Abmessungen sind 160 x 120 x 20 mm, die Löcher (durchbohrt) haben 3 mm:

Bild



Der Doppel-T-Anker (er lässt sich aus 1mm-Blechen) nachfertigen:

Bild

Bild


Bild

Der Durchmesser des Rotors beträgt 32 mm.



Bild

Der Durchmesser des Kommutators beträgt 9 mm.



Bild

Die Gesamtlänge der Rotorachse beträgt 40,9 mm.



Bild

Die "Länge" des Rotorblechs beträgt 13,2 mm.



Bild

Seine Breite beträgt 16,0 mm.



Bild

Das Kunststoffröhrchen als Träger der beiden Rotorbleche hat 7 mm Außendurchmesser und ein 3 mm Achsloch.


hier eine Skizze von den nachzufertigenden Blechen (sie werden durch einen Pappstreifen elektrisch getrennt):

Bild


Der Gleichstromwiderstand der Spule liegt bei 3,2 Ohm.

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 2. Apr 2012, 17:14

Hallo Jürgen,

da hast du ja eine Super- Beschreibung hingelegt, mit allen Angaben, die man sich für den Nachbau nur wünschen kann. Du hast auch wirklich an alles gedacht, sogar bis zur Angabe des Widerstandes der Wicklung. :thumb:

Jetzt liegt es an mir, danach brauchbare Teile anzufertigen.

Danke!
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon FrankR » 2. Apr 2012, 20:22

Hallo Horst,

ich muß(!)jetzt noch einmal auf die Wieder-Magnetisierung des Hufeisenmagneten zurückkommen -
mir ist jetzt eingefallen, wo ich darüber gelesen habe!

Es war hier auf dem Board! - mein Gedächtnis läßt zu wünschen übrig! :wut:

Hier der Link zum Beitrag von radiomann: Hufeisenmagnet neu magnetisieren.

Frank
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 2. Apr 2012, 22:01

Hallo Frank,

wir geraten zwar hier ein bisschen oT. und man müsste ein neues Thema eröffnen, aber trotzdem kurz meine Einschätzung:
Es kommt beim Nachmagnetisieren darauf an, ein möglichst starkes Magnetfeld zu erzeugen (-> Sättigung). Das soll hier erreicht werden durch kurzes Einschalten einer leistungsfähigen Spule. Doch leider bewirkt die Selbstinduktion beim Ausschalten dann auch eine starke Gegenspannung, die den Erfolg wieder teilweise zunichte macht.

Gruß, Horst
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 3. Apr 2012, 16:37

Sodele...

Habe gerade mal 30 Löcher gebohrt. Das verwendete Brett ist ein Stück aus einem alten Schultisch und eignet sich wunderbar. Holz und Farbe stimmen genau. Es ist zwar 2mm zu dick; aber so genau wollen wir ja nicht sein.

Bild

Die Ankerbleche sind auch schon gebogen. Jetzt muss ich hier mal geeigneten Draht suchen.

Ff
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 3. Apr 2012, 17:35

Die Ankerteile sehen sehr gut aus! Und die Verwendung eines alten Schultisches für das Brett ist auch vom Thema her absolut passend. ;-)

buedes hat geschrieben:Jetzt muss ich hier mal geeigneten Draht suchen.


Leider kann ich den Original-Durchmesser nicht ermitteln (meine Schieblehre quetscht den Draht hier zu sehr und mit der Mikrometerschraube kommt man nicht an den Draht `ran). Ich schätze mal 0,6 mm Außendurchmesser. Allerdings ist es (wohl doppelt) mit Seide umsponnener Cu- oder CuL-Draht, also ist der unisolierte Draht vielleicht mit 0,3 mm zu veranschlagen.

Dies ist übrigens auch die Stärke des ohne Seide, also nur mit Lack isolierten Kupferdrahtes, den KOSMOS in den Elektromann-Kästen ab den 60er Jahren zum Selbstwickeln des 3-T-Ankers verwendete. Einfach mal so als Anregung, der Draht ist auch hier beschrieben.

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 3. Apr 2012, 22:37

Hallo Jürgen,

auf diesem Elektrobrett vermisse ich das *-Zeichen, mit dem man die Benutzungs-Richtung in Bezug zur Zeichnung im Anleitungsheft bestimmen kann. Ist dieses etwa auf der Rückseite?

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 4. Apr 2012, 10:35

...Anker fertig
Bild

...Motor läuft
Bild

:ausflipp:
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 4. Apr 2012, 10:55

Hallo Horst,

Glückwunsch zum Motor. :thumb:


Das Sternchen auf der Grundplatte ist tatsächlich auf der Rückseite:

Bild

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 4. Apr 2012, 19:55

Hallo Jürgen,

kannst du bitte mal im großen Elektro-Kasten nachsehen, wie dieser Widerstand in natura aussieht und welche Werte er hat?


Bild

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 5. Apr 2012, 13:46

Hallo Horst,

der Widerstand meines 1934er Kastens ist mit 0,3 mm Konstantan- (?) Draht auf einer Papprolle (120 mm lang, 10 mm Durchmesser, 1 mm Stärke der Pappe) gewickelt. Ich habe 78 Windungen gezählt, also mit Anschlussdrähten rund 3,0 m Drahtlänge. Der Gesamtwiderstand beträgt 20 Ohm. Hier das Foto:

Bild

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 5. Apr 2012, 15:08

Gut Jürgen,

dann werd ich jetzt mal in meinen Vorräten nachschauen, ob ich was Passendes finde. Ich denke, für den Körper kann man auch ein entsprechendes Rundholz verwenden. Es ist ja keine Hochspannung oder Hochfrequenz im Spiel.

Und irgendwelchen Widerstandsdraht werde ich einfach auf 20 Ohm trimmen.

Danke!

Gruß, Horst
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 6. Apr 2012, 14:40

Hallo Horst,

ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Du kannst mit Deinen Fähigkeiten jedes Teil der Vorkriegskästen nachbauen. Ich würde mich auch nicht wundern, wenn Du das Elementglas auch blasen könntest.
Das macht absolut Spaß Deinen Nachfertigungen zu folgen!

Gruß,
Thomas
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 6. Apr 2012, 14:53

...und so schaut meine Umsetzung aus:

Bild

Tipps:
1.) Man fertige den Widerstandskörper aus 10mm- Rundholz, 125mm lang
2.) Die Außen- Bohrungen 3mm zur Befestigung sind 110mm auseinander, entsprechend denen im Grundbrett.
3.) Zwei 1mm- Bohrungen links und rechts dienen der besseren Befestigung des Widerstandsdrahtes. Man kann ihn durchstecken.
4.) Widerstandsdraht sorgfältig aufwickeln. Ich habe einfach den Draht eines 20-Ohm Hochlast- Drahtwiderstandes verwendet.
5.) Die Windungen mit z.B. Plastic-Kleber festlegen.
6.) Nach dem Trocknen beidseitig eine Schleifbahn für den Schleifer blank schmirgeln.
7.) Schleifer aus einem alten Batterie-Kontakt zurechtbiegen. Diesen vorher zur besseren Stabilität im Schraubstock längs etwas anwinkeln (Sicke).

Ursprünglich sollte dieser Widerstand ja vom Benutzer selbst gewickelt werden. Dazu lagen dieses Hartpapierrohr Nr. 32 und entsprechender Widerstandsdraht dem Kasten bei.

Ff
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 6. Apr 2012, 15:07

Hallo Thomas,

glücklicherweise ist das Elementglas in meinem Kasten noch vorhanden!

Aber um die Beschaffung des "Vakuumrohres mit seitlichem Rohransatz" Nr. RU aus dem Radio-Kasten mache ich mir noch Kopfweh. Da werde ich wohl auf ein einfaches Stück Glasrohr ohne diesen Rohransatz zurückgreifen, und stattdessen ein Röhrchen in den Korkstopfen einbauen müssen.

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 6. Apr 2012, 15:38

Hallo Horst,

das Vakuumrohr sollte jeder halbwegs begabte Glasbläser auf Weihnachtsmärkten in ein paar Minuten zusammen haben. Nur für den Fall, dass Du eine Alternative brauchst.
Bild

Gruß,
Thomas
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 9. Apr 2012, 20:11

Geschafft...

Dank Jürgens sorgfältiger Vermessung konnte ich nun auch den Kreuzanker aus dem Elektromann von 1936 herstellen.
Überraschenderweise läuft der damit aufgebaute Elektromotor - wie auch Thomas an anderer Stelle schon herausgefunden hat - mit solchem Anker sehr gut.
Bild
Die diesem Kasten beiliegende Spule hat ja auch die gleichen Maße 40x40x40mm wie jene aus dem Kosmos Elektro. Also ist auch das Spulenzubehör kompatibel. Und mein Ziel ist es ja hier, alle Teile zusammenzusuchen, die zu den Vorkriegsspulen passen und mit diesen kombiniert werden können.

Ff
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 9. Apr 2012, 21:07

Hallo Horst,

ich bin mal wieder über Deine Fertigkeiten und auch Deine Arbeitsgeschwindigkeit erstaunt. Respekt!

Ich bin ja mal gespannt, wie es weitergeht!

Gruß,
Thomas

P.S.: Ich werde vielleicht morgen mal die Ur-Motorenmodelle des Baukasten Elektro aufbauen. Das wäre ja dann für Dich vielleicht auch der nächste Schritt. Wo bei ich nur das dicke Grundbrett habe...
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 10. Apr 2012, 08:19

Leider scheint es ja nicht möglich zu sein, für die 40-er Spulen einen passenden U-Magneten selbst nachzubauen. Das habe ich hier ausprobiert. Und da man U-Magnete mit rundem Querschnitt nicht kaufen kann, wohl aber einen solchen mit eckigem Querschnitt in allen Größen, muss man halt diesen verwenden. Er lässt sich dann zwar nicht direkt in die Spulen einführen, das ist aber auch nicht weiter schlimm. Denn nur ganz selten verwendet man ihn mal zusammen mit der Spule. Es besteht die Gefahr, dass er im Elektromagneten ummagnetisiert oder entmagnetisiert wird. In den neueren Kästen wird das einfach verhindert durch die Querschnittsform, die nicht mehr in die Spule passt.

So einen "fremden" U-Magneten habe ich auch im folgenden Versuch verwendet. Man muss halt sehen, dass man einen bekommt, der ungefähr zum vorhandenen Anker passt. Mit einer Spezialhalterung habe ich ihn höhenverstellbar an die Bohrungen im Grundbrett angepasst.
Und wie man sieht: Der Anker läuft.
Bild

FF
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon FrankR » 10. Apr 2012, 09:20

Hallo Horst!

Nachdem wir nun einige Beispiele Deiner Handwerkskunst gesehen haben, z.B. das Biegen von Stahl in U-Kern-Form, frage ich mal ganz naiv: Wäre es nicht möglich für Dich, einen normalen Stabmagneten mit rundem Profil und dem gewünschten Durchmesser zu nehmen / kaufen, und diesen auf Deinem Schraubstock in U-Form zu biegen? Wenn Du nicht zu doll mit dem Hammer draufrum drischst, dürfte dieser sich doch auch nicht entmagnetisieren!?!

Jetzt bin ich sehr gespannt, was dagegen spricht ... :-?

Frank
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 10. Apr 2012, 11:46

Hallo Frank,

freut mich, dass du mitdenkst! Aber:
1.) Es wird schwer sein, einen Rund- Stab- Magneten in den geforderten Maßen zu finden.
2.) Aus Erfahrung weiß ich, dass das Material sehr spröde ist, und schon ein leichter Hammerschlag genügen kann, um es zerspringen zu lassen. Zumindest die neuen starken Magnete bestehen ja aus gesintertem Material und widersetzen sich jeglicher Bearbeitung.
3.) Man könnte natürlich leicht bearbeitbares Weicheisen verwenden und versuchen, es dauerhaft zu magnetisieren. Das ist aber nicht so einfach. Hier habe ich schon mal darüber geschrieben.

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 12. Apr 2012, 20:31

Hallo Radioamateure u.a.

habt ihr eine Idee, wie ich meine gerade geschnittene "Keksdosenmembrane" in dem vom Elektrokasten vorgegebenen Höreraufbau ohne großen Aufwand auf wirksame Funktion prüfen könnte.
Ich hab jetzt gerade keine Lust, den Detektor- Empfänger dafür aufzubauen. Als Möglichkeit hätte ich einen Funktionsgenerator, Radio usw. da. Aber wie schließe ich richtig an; die Spule hat 20 Ohm.
Bild

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 12. Apr 2012, 22:34

Hallo Horst,

ganz einfach:
Hörer nach Anleitung mit dem Eisenkern zusammenbauen und einfach mal eine kleine Spannungsquelle (vielleicht 1,5V-Batterie) dran halten. Bei jedem Kontaktschluss sollte der Hörer knacken. Das sollte dann als Funktionsprüfung schon reichen.
Du hast das Blech ja gemessen und es ist dünn genug. Magnetisch sollte es natürlich auch sein, sonst würde das nichts. Aber diese Bemerkung von mir war wahrscheinlich über.
Wenn es also die o.g. Funktionsprüfung erfolgreich ist, dann sollte es auch mit der Sprach- oder Musikwiedergabe klappen.

Gruß,
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 12. Apr 2012, 22:55

Hallo Thomas,

ja knacken tut es schon mal. Jetzt ist nur die Frage ob ich damit auch eine einigermaßen brauchbare Sprach- oder Musikwiedergabe demonstrieren kann.

Aus Rolfs Experimenten mit Kopfhörern im anderen Thread wissen wir ja, dass da eine widerstandsmäßige Anpassung an die Wechselspannungsquelle stattfinden muss, um eine maximal mögliche Funktion zu erreichen. Wie ist das hier mit der 20-Ohm-Spule? (In der Anleitung wird sogar die rote Spule mit 2 Ohm empfohlen!) Wie kann ich das testen oder gar messen?

Gruß, Horst
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon wolfgang » 13. Apr 2012, 10:48

Hallo Horst,

als ersten kompletten Funktionstest kannst Du die 20 Ohm Spule direkt an den Lautsprecherausgang eines mp3-Players oder ähnliches hängen. Die sind zwar auf 32 Ohm optimiert, aber haben genug Dampf, dass was hörbares ankommen sollte.

Danach würde mich mal die Kombination aus Deinem Selbstbaumikrofon mit diesem Lautsprecher reizen. Da sollte dann auch einigermaßen verständliches dabei rauskommen.

Gruß
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 13. Apr 2012, 17:10

Hallo Horst,

ich kann Wolfgang nur zustimmen. Das wäre die einfachste Methode.
Wenn Du keine starken Ortssender hast, wirst Du eh nichts hören mit einem Detektor. Die 20 Ohm belasten den Schwingkreis einfach zu stark. Die alten magnetischen Kopfhörer der 1920er Jahre haben in der Regel 2 x 2000 Ohm.
Alternativ könntest Du den Telefonversuch aufbauen. Das ist aber mit dem selbstgebauten Mikro auch etwas aufwendiger.

Gruß,
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 14. Apr 2012, 19:26

Hörertest

Hallo Thomas und Wolfgang,

habe jetzt mal - wie von euch vorgeschlagen - den Hörer, bestehend aus grüner Spule, "Keksdosenmembran" und Schalterbrettchen 14 zusammengebaut und einfach an den Ausgang eines Kofferradios angeschlossen. Ergebnis:

1.) Bei Verwendung des Eisenkerns Nr.4 kann man gerade noch so die Musik hören, wenn man den Apparat dicht ans Ohr hält. Die Einstellung des Eisenkerns spielt dabei eine große Rolle für die Lautstärke. Er darf die Membran gerade noch nicht berühren.

2.) Mit eigeschobenem U-Magneten wird die Lautstärke etwa verdoppelt. Wobei die Einstellung keine große Rolle spielt. Der Kern muss auf der Membran aufliegen. Ja, man kann sogar das Schalterbrettchen weglassen und braucht sie gar nicht festzuklemmen. Beim späteren Elektromann- Kasten wird einfach der Deckel einer kleinen Dose aufgelegt.

Gruß, Horst
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon Georg » 14. Apr 2012, 21:26

Der Kern muss auf der Membran aufliegen.


Horst,
da stimmt etwas nicht. Wenn der Kern die Membrane berührt, dann
hörtst du höchstwahrscheinlich nur per Magnetostrikrion.
Ich vermute, daß der Magnet einfach zu schwach ist.
(das ist der häufigste fehler bei alten Kopfhörern, die noch
Stahlmagnete hatten)
Steck doch einfach mal ein gerades Stück von dem 10er Baustahl
in die Spule (ungefähr so lange wie die Spule) und setze hinten
einen deiner Supermagnete auf. Vielleicht geht es dann besser.
Gruß
Georg
PS Magnetostriktion: Lägenänderung von Ferromegnetischen Werkstoffen
durch Magnetisierung. Bei Eisen nur schwach ausgeprägt.
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 15. Apr 2012, 08:45

Hallo Georg,

sieh´mal hier:

ThomasK hat geschrieben:Die Anleitung sieht als Spulenkern zunächst den geraden Eisenkern vor. I n meiner ältesten Anleitung steht dann unter Versuch 316 (neuere Versuch 188):
"Noch empfindlicher wird der Hörer, wenn er als Kern den Magnet 16 enthält und dieser der Membran 15 soweit genähert ist, das sie beim auflegen auf die Spule infolge der Anziehung haftet.


Oder ist das anders gemeint?

Gruß, Horst
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon Georg » 15. Apr 2012, 10:36

Ja Horst,
das ist so gemeint, daß die Membran an dem Holzkörper
anliegt und soweit "haftet", daß man den Deckel bzw die Gummis
im Prinzip nicht braucht. Berühren darf der Kern die Membran
auf keinen Fall, sie soll ja im Zentrum Schwingungen ausführen.
Bei sehr guten Kopfhörenrn aus der Vorkriegszeit kann man die
Muschel.mit der Membran per Feingewinde verdrehen und so
den Abstand zum Magnetsystem einstellen.
Gruß
Georg
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 15. Apr 2012, 14:48

Hallo Georg,

habe das ganze Experiment mit dem Hörer jetzt noch mal fest aufgebaut, um die Einstellungen genau vornehmen und überprüfen zu können.

Bild
Ergebnisse:

1.) Die Membran ist am Rand eingeklemmt. Ich schiebe den Bügel des U-Magneten ein, bis er schnappt. Der Radio-Ton ist leise hörbar.
2.) Nun ziehe ich den Magneten ein wenig oder auch mehr zurück: Der Ton wird jetzt lauter. Der Magnet kann ein ganzes Stück zurück gezogen werden, ohne wesentliche Verschlechterung der Lautstärke.
3.) Die rote Spule mit ca. 2 Ohm bringt bessere Ergebnisse als die grüne mit ca. 20 Ohm.
4.) Das Experiment ohne Permanentmagnet, nur mit dem Eisenkern gelingt zwar auch. Man muss aber mit dem Ohr schon nahe herangehen, um etwas zu hören.

5.) Ein kleiner Dosendeckel, einfach aufgelegt, bringt gleiche Ergebnisse.

Bild
So auch im Elektromann von 1962:

Bild

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon ThomasK » 15. Apr 2012, 18:55

Hallo Horst,

da hatte ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt, der Magnet darf die Membran natürlich nicht berühren. Danke für die Erläuterungen auch an Georg. Da habe ich auch mal wieder etwas dazu gelernt.

Auf jeden Fall eine schöne Versuchserie von Dir Horst. Da macht das Mitverfolgen ganz besonderen Spaß!

Gruß,
Thomas

P.S.: Natürlich geht die rote Spule auch, wenn Du die Signale mit entsprechender Stromstärke durchschickst. Für schwache Signale muss es halt hochohmiger sein.
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 17. Apr 2012, 09:06

Kein Ton

Der Versuchsaufbau mit den Telefonbrettchen E14 und Kohlekörnern, angeschlossen an einen normalen Kopfhörer, beaufschlagt mit bis zu 10V Spannung, verlief enttäuschend. Außer ein paar ganz leisen, tiefen Bass-Schlägen war nichts zu hören.

Bild

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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon Georg » 17. Apr 2012, 10:05

Hallo Horst,
sind das die "original" Kohlekörner aus dem Kasten?
(Die können nat. auch mal später unsachgemäß "ergänzt" worden sein)
Hast du ein Ohmmeter? Dann miß doch mal den Widerstand des Mikrofons.
Auch hier ist die Anpassung von Quelle und Senke mal wieder alles. :=)
Die Impedanzen von Kohlemikrofon und Hörer müssen halbwegs passen.
Gruß
Georg
PS passen eigentlich die Membranen aus dem Kophörer in diese Brettchen?
Für Versuche könntest du die mal benutzen, die dürften die bewussten 100 m
haben.
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 17. Apr 2012, 11:13

Hallo Georg,

Die Kohlekörner habe ich aus dem Elektromann von 1962 entnommen. So viel ich weiß, lagen meinem Kasten damals keine bei. Diese sollten selbst hersgestellt werden aus Batteriekohlestäben.

Der Widerstand schwankt um 200 Ohm.

Georg hat geschrieben:...passen eigentlich die Membranen aus dem Kophörer in diese Brettchen?
Für Versuche könntest du die mal benutzen, die dürften die bewussten 100 m
haben.

Wie meinst du das?
Für diese Brettchen ist nur eine dünne Pappescheibe vorgesehen (damit die Kohlekörner nicht rausfallen?).
Meinst du, ich soll diese Metallmembran für den Hörer hier einsetzen? Die originalen mit 38mm Durchmesser passen nicht in die 28mm Einsenkung im Brettchen.

100m ???

Gruß, Horst
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon Georg » 17. Apr 2012, 11:25

Hallo Horst,
zunächst, waren 100 µm gemeint, und damit sollte der Bezug auf deine Hörer-Versuche
hersgestellt werden, was aber wohl gründlich daneben ging. Ich hab vermutlich
Strg-m gedrückt statt AltGr-m :=)
200 Ohm hört sich gut an! das ist auch die Größenordnung der Kohlemikrokapseln
der Posttelefone früher.
Aber: dazu ist die Impedanz der Kopfhörer viel zu groß. Versuch es lieber mal
mit einem der Hörer aus dem Kasten Elektro.
Alternativ bräuchtest du einen Übertrager 200 Ohm zu 2 kOhm (NF-Impedanz)
Gruß
Georg
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon buedes » 17. Apr 2012, 13:00

Hallo Georg,

Der Widerstand ging jetzt nochmal zurück auf ca. 100 Ohm.

Habe eine Telefon-Hörkapsel mit 180 Ohm angeschlossen. Kein Erfolg!

Zuletzt habe ich nochmal den Hörer- Versuchsaufbau mit der roten Spule drangehängt. Ganz schlecht.

Nee, das wird wohl nichts. Naja, wenn ich mal eine leere 4,5V-Batterie habe, könnte ich es nochmal versuchen mit den 3 übereinandergelegten Kohlenstäbchen.

Gruß, Horst
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Re: Teile-Nachbau für die KOSMOS-Vorkriegs-Spulen

Ungelesener Beitragvon Georg » 17. Apr 2012, 13:51

Hallo Horst,

Wie hattest du die Stromquelle, Mikro und Hörer verschaltet?

Was für eine Stromquelle hast du benutzt?

Es ist ohnehin schwierig , sich selbst zu hören.

Philip Reis hatte einen Nachbarsjungen als "Laborgehilfen".

Der sollte verstehen, wenn Reis den Satz "Das Pferd frisst keinen Gurkensalat" durchgab :=)

Gruß
Georg
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